Bedford-Strohm: "Gottesdienst wird nicht der gleiche sein"
München (dpa/lby) - Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm dämpft nach der Ankündigung, dass in Bayern wieder Gottesdienste mit Besuchern stattfinden dürfen, zu hohe Erwartungen. "Man muss sich klar sein, dass der Gottesdienst nicht der gleiche sein wird wie vor der Krise", sagte der Vorsitzende der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in München. "Wir wollen zurückhaltend vom Abendmahl Gebrauch machen", kündigte er an. "Für uns Evangelische ist die volle Gegenwart Jesus Christus auch im Wortgottesdienst möglich."
Bei aller Freude darüber, bald wieder Gottesdienste feiern zu können, dürfe das Ansteckungsrisiko nicht aus dem Blick geraten, betonte er. "Wir freuen uns, wieder in unseren Kirchen selbst Gottesdienste feiern zu können. Die haben wir schmerzlich vermisst. Aber wir müssen aufpassen, dass der Gottesdienst nicht ein Ort ist, an dem das Virus weiter verbreitet wird."
Sollte das Abendmahl, bei dem der Pfarrer die Hostie an die Gläubigen ausgibt, stattfinden, bedürfe es dafür "konkreter Regeln, die das Ansteckungsrisiko minimieren", betonte Bedford-Strohm. Die genauen Sicherheitsvorkehrungen seien Bestandteil eines Konzepts, das noch vom bayerischen Kabinett abgestimmt und beschlossen werden müsse.
Bedford-Strohm selbst wird am 8. Mai zum Jahrestag des Kriegsendes seinen ersten Gottesdienst nach dem Verbot feiern - im Berliner Dom, gemeinsam mit dem Vorsitzenden der katholischen Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing.