Becksteins Ehefrau weinte bei seiner Geburtstags-Party

Gattin Marga war sichtlich gerührt: Zum 65. des Ex-Minister- präsidenten schickte sogar die Kanzlerin eine ganz persönliche Botschaft.
von  Abendzeitung

Gattin Marga war sichtlich gerührt: Zum 65. des Ex-Minister- präsidenten schickte sogar Bundeskanzlerin Angela Merkel eine ganz persönliche Botschaft.

NÜRNBERG Es war die rührendste Szene des ganzen Tages! Ehefrau Marga, Stütze und wichtigste Ratgeberin von Ex-Ministerpräsident Günther Beckstein, konnte die Tränen nicht zurückhalten, als sie die vielen lobenden und sehr persönlichen Worte zur Feier des 65. Geburtstages für ihren Mann hörte...

Per Videoübertragung wünschte Kanzlerin Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dem „lieben Günther“ Gottes Segen: „Ihm war es immer richtig ernst mit seiner Arbeit“. Grünen-Chefin Claudia Roth hoffte für Beckstein, „dass Wunden schnell heilen werden“. Und Otto Schily (SPD) erinnerte den „arg Zerzausten, dass wir vieles gemeinsam zustande gebracht haben in der Innenpolitik“. Die Wunden waren es wohl, dass der jüngst so gebeutelte Jubilar eigentlich keine Feier wollte. „Mir war danach nicht zumute“, gestand Beckstein gestern nach zweistündigem Fest im Ehrensaal des Nürnberger Rathauses. „Doch ich habe gelernt, Tiefen zu verarbeiten und zu verdrängen.“

Nur sein politischer Ziehsohn Markus Söder habe ihn zu einer „kleinen Feier“ überredet. Doch der Umweltminister hatte Größeres vor „für den bedeutendsten fränkischen Politiker, den die CSU je hatte“. Der Mann, von dem er das Bohren dicker Bretter gelernt habe. Und so wurden dem Geburtstagskind und seinen vielen Gästen nicht nur Lobreden serviert, sondern auch amüsante Rückblicke auf das Leben des Hersbrucker Lehrersohnes.

Die Stasi höre ihn ab.

Zum Beispiel ein Brief ans Christkind, von dem der kleine Günther sich unter anderem Schaumbettsohlen wünschte – oder ein Faschingsfoto des Schülers als verkleidete Suleika. Und die Erinnerungen von Mitschülern, dass der Günther mal seinem Lehrer das Notenbuch aus der Tasche klaute und dafür eine Ohrfeige kassierte. Später, als Beckstein schon im Landtag saß, hatte ihn sogar die Stasi abgehört, wie herauskam. Und durfte mithören, wie Ehefrau Marga ihrem Ehemann am Telefon die jüngsten Fortschritte von Sprössling Frank mitteilte: „Er kann schon sein Köpfchen bewegen und sogar lächeln.“

Das amüsierte auch die Weggefährten, die persönlich angereist waren, wie Ex-CSU-Parteichef Erwin Huber, Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Niedersachsens Innenminister Uwe Schönemann. Nur Horst Seehofer, Becksteins Nachfolger als Ober-Bayer, hatte seine Teilnahme kurzfristig abgesagt.

„Mit 65 Jahren, da fängt das Leben an“, sang Volker Heißmann, begleitet von der Pavel Sandorf Big Band. Und Franz Josef Strauß rühmte in Person des Imitators Gerd Fischer Lauterkeit und Fleiß von Günther Beckstein. Schlug ihm gar vor, Ministerpräsident von Franken zu werden. „Ich bleibe lieber weiter Abgeordneter“, winkte der Vielgelobte ab. Und bedankte sich bei seiner Marga und den treuen Weggefährten mit einem „Vergelt’s Gott für Alles!“ cis

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