Beamte: 480 Mitarbeiter der Stadt bleiben jeden Tag daheim

Beamte sind kränker als andere Nürnberger - weil sie "viel älter und länger im Dienst als bei größeren Konzernen“ sind.
von  Abendzeitung
Setzt auf Prävention: Der Nürnberger Personalreferent Wolfgang Köhler.
Setzt auf Prävention: Der Nürnberger Personalreferent Wolfgang Köhler. © az

NÜRNBERG - Beamte sind kränker als andere Nürnberger - weil sie "viel älter und länger im Dienst als bei größeren Konzernen“ sind.

Die Zahlen klingen erfreulich – zumindest aus Sicht der Arbeitgeber: Immer weniger Menschen melden sich krank. Nach einer Studie des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) lag der Krankenstand 2008 bei 3,4 Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit vielen Jahren. Und in den ersten drei Monaten dieses Jahres sank der Wert sogar knapp unter drei Prozent. Allerdings kann sich einer nicht über die Zahlen freuen: Nürnbergs städtischer Personalreferent Wolfgang Köhler (CSU). Seine Krankenstands-Statistik für die Stadtverwaltung weist für 2009 einen Wert von 4,8 Prozent aus – 1,4 Punkt über dem Durchschnitt.

Der Trend weise auch bei der Stadt Nürnberg nach unten

Rund 480 der 10000 städtischen Mitarbeiter meldeten sich also jeden Tag krank. „Es ist durchaus vorstellbar, dass der öffentliche Dienst hier schlechtere Wert hat“, sagt Köhler, „unsere Mitarbeiter sind viel älter und länger im Dienst als bei größeren Konzernen.“ Die hätten in den vergangenen Jahren ihre Belegschaft mit Vorruhestands-Regelungen deutlich verjüngt. Außerdem weise der Trend auch bei der Stadt Nürnberg nach unten, rechnet Köhler vor. So lag der Krankenstand 2004 noch bei 5,1 Prozent. 2007 sagten 4,8 Prozent der Beschäftigten: „Chef, ich kann heute nicht kommen!“

Nürnberg schneidet im Vergleich zu anderen Kommunen gut ab

Bei der Stadt tut man einiges, um die Beschäftigten fit zu halten. So findet sich in der Mitarbeiter-Zeitschrift „betrifft:“ unter der Überschrift „Ampelmann, jetzt bist Du dran“ eine Anleitung, wie man mit einer einfachen Übung den Rücken für den langen Tag am Schreibtisch stärken kann. Ob’s an solchen Aktionen liegt – jedenfalls schneidet Nürnberg im Vergleich zu anderen Kommunen überdurchschnittlich gut ab. „Der Städtetag hat für das Jahr 2007 einen Durchschnittswert von 5,3 Prozent ermittelt“, so Köhler. Besonders schlimm ist’s in München: Dort sind die kommunalen Angestellten doppelt so häufig krank wie der Durchschnitt der Bevölkerung. Der Krankenstand lag hier im Jahr 2008 bei 7,8 Prozent! mir

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