Bayerns Kliniken warnen vor Versorgungskrise

Spätestens bei wieder steigenden Corona-Infektionszahlen im Herbst drohe eine "Finanz- und Versorgungskrise", sagte Bischof am Montagabend bei den Gesundheitspolitischen Sommergesprächen der BKG in München. Deutlich höhere Ausgaben für Energie und andere Sachkosten reißen in diesem Jahr nach Berechnungen der BKG eine Lücke von 530 Millionen Euro in die Haushalte der Kliniken in Bayern.
Bischof forderte umfangreiche zusätzliche Gelder der Krankenkassen für die Patientenversorgung. Aber auch die Mittel für Investitionen, die die Staatsregierung bereitstellt, reichten "hinten und vorne nicht aus", kritisierte die Freie-Wähler-Politikerin.
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte den Krankenhäusern Unterstützung bei den Finanzproblemen zu. Allerdings seien die gesetzlichen Krankenkassen als wichtigste Geldgeber "massiv unterfinanziert". Holetschek verwies auf Berechnungen des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung, wonach den Kassen im nächsten Jahr 17 Milliarden Euro fehlen werden.
Aus dem Bundesgesundheitsministerium gebe es noch keine konkreten Vorschläge, wie sich diese Lücke schließen lasse, sagte Holetschek. Der Minister räumte ein, dass auch die Staatsregierung höhere Investitionsmittel bereitstellen könnte. Doch darüber müssten Gespräche unter anderem mit Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) geführt werden.
Die Finanzlage sei nur ein Problem von vielen, die im Krankenhausbereich angegangen werden müssten, sagte Holetschek. Um den Personalmangel zu bekämpfen, müsse unter anderem die Anerkennung der Berufsabschlüsse von Fachkräften aus dem Ausland überarbeitet werden. Es sei auch dringend nötig, die "überbordende Bürokratie" in den Kliniken zurückzufahren, betonte der Gesundheitsminister.