Bayerns große Weißbier-Koalition

Erdinger, Franziskaner, Paulaner, Schneider: Der Markt ist seit langem hart umkämpft. Drei Brauereien wagen nun einen neuen Schritt.  
Paul Nöllke |
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Gemeinsame Sache: (v.l.) Jeff Maisel, Werner Brombach, Georg Schneider.
Bayer. Edelreifung Gemeinsame Sache: (v.l.) Jeff Maisel, Werner Brombach, Georg Schneider.

Erdinger, Franziskaner, Paulaner, Schneider: Der Markt ist seit langem hart umkämpft. Drei Brauereien wagen nun einen neuen Schritt.

München - Vor ein paar Jahren war die große Zeit des Weißbiers. Es wurde wahlweise als "die beliebteste Bierspezialität", "das neue In-Getränk" oder "der deutsche Biertrend" beschrieben. Gerade in Nord- und Ostdeutschland schienen immer mehr Konsumenten auf den Geschmack zu kommen.

Doch diese Zeit scheint vorbei zu sein. Schon seit mehreren Jahren steigt die Zahl der Weißbiertrinker nicht mehr, in Teilen stagniert sie sogar. Dazu kommt, dass der Markt hart umkämpft ist – seit ein paar Jahren stellt sogar Bitburger mit "Benediktiner" ein eigenes Weißbier her.

Schneider Weisse, Erdinger und Maisel tun sich zusammen

Diese Entwicklung hat nun die Inhaber der Weißbierbrauereien Schneider Weisse, Erdinger und Maisel bewogen, einen ungewöhnlichen Schritt zu gehen.

"Wir haben uns zusammengetan", erklärt Georg Schneider von Schneider Weisse und stellt gleich klar: "Wir sind natürlich Konkurrenten – und werden das auch in Zukunft bleiben." Was ist also neu? Die drei Traditionsbrauer haben zusammen ein Qualitätssiegel für Weißbier entwickelt. In Zukunft wollen die Brauereien unter dem Siegel ihre Vorzüge zusammen bewerben. Auch im Getränkemarkt soll man ein Tragerl mit den Flaschen von den drei Brauereien kaufen können.

Traditionsbrauer entwickeln Weißbier-Qualitätssiegel

Den Vorzug, den die Brauereien mit ihrem Siegel besonders hervorheben wollen, ist die "Edelreifung". Damit beschreiben die Brauer den Umstand, dass sie ihr Bier zweimal reifen lassen – ein Prozess der länger dauert und auch teurer ist, als das einmalige Reifen, das viele Konkurrenten betreiben. "Wir wollen die Qualität unserer Biere für die Verbraucher sichtbar machen", erklärt Maisl-Chef Jeff Maisl.

"Wir laden auch unsere Konkurrenten ein, mitzumachen", sagt Schneider. Darauf angesprochen, ob Konkurrenten denn auch das neue Siegel haben dürften, hält er sich jedoch etwas zurück.

"Wir hatten am Anfang auch daran gedacht mit mehreren anderen Konkurrenten zusammenzuarbeiten, haben aber schnell gesehen, dass das erstmal zu viel organisatorische Arbeit war."

Drei Brauereien arbeiten gemeinsam

Dass die Initiative ungewöhnlich ist, erkennen auch die Brauer an. "Das ist sicherlich etwas Besonderes" sagt Schneider. Aber er ist zuversichtlich, dass sich der Zusammenschluss lohnen wird.

"Mit dieser Initiative wollen wir unser besonderes Kulturgut in die Zukunft retten."

Lesen Sie hier: Oktoberfest 2019 - Bierpreis steigt auf bis zu 11,80 Euro

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