Bayerns Exporte schrumpfen erstmals seit Finanzkrise

Seit 2010 ging es ununterbrochen aufwärts mit Bayerns Exporten. Das scheint nun vorbei.
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In Schutzfolien eingepackt stehen Neuwagen des Autoherstellers Audi für den Export bereit. Foto: Carsten Rehder/Archiv
dpa In Schutzfolien eingepackt stehen Neuwagen des Autoherstellers Audi für den Export bereit. Foto: Carsten Rehder/Archiv

Fürth (dpa/lby) - Die bayerischen Exporte sind erstmals seit der weltweiten Finanzkrise gesunken. Nach acht Jahren ununterbrochener Steigerungen sanken die Ausfuhren der bayerischen Firmen 2018 im Vergleich zum Vorjahr ganz leicht um 0,1 Prozent auf 190,5 Milliarden Euro, wie das Statistische Landesamt am Freitag in Fürth mitteilte. Die Einfuhren dagegen stiegen weiter, so dass der Außenhandelsüberschuss auf 4,7 Milliarden Euro sank - nur noch knapp halb so viel wie 2017.

Zwei Ursachen des Exportminus: Der nahende Austritt Großbritanniens aus der EU und die schwächelnden Geschäfte der Autohersteller. Bei Audi sanken 2018 die Verkaufszahlen, bei BMW gab es ein leichtes Plus. In der offiziellen Statistik gehört die Autoindustrie zur Kategorie "Personenkraftwagen und Wohnmobile", das Exportminus der Sparte belief sich auf mehr als 11 Prozent.

Mittelbar ist die bayerische Wirtschaft somit vom Handelskrieg des US-Präsidenten Donald Trump gegen China betroffen. Dieser hat zu einer deutlichen Abschwächung des Wachstums in China geführt, die maue Stimmung in der Autoindustrie ist ganz wesentlich auf den Einbruch der Autoverkäufe in China zurückzuführen. "Zunehmender Protektionismus sowie die US-Strafzölle hinterlassen ihre Bremsspuren in den Orderbüchern der bayerischen Betriebe", sagte Manfred Gößl, Hauptgeschäftsführer des Bayerischen Industrie- und Handelskammertags (BIHK).

Zudem hängt das Wohlergehen der bayerischen Wirtschaft immer stärker von China ab: Nimmt man Im- und Exporte zusammen, ist die Volksrepublik zum größten Handelspartner geworden, wie Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, sagte. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sprach zwar von rauer werdendem Gegenwind, bleibt aber zuversichtlich. Den letzten Exportrückgang gab es im Krisenjahr 2009.

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