Bayerns Christbäume haben Corona-Zeit gut überstanden
Ergolding (dpa/lby) - Die Preise für Christbäume in Bayern werden heuer nach Einschätzung der Erzeuger konstant bei 18 bis 24 Euro pro Meter bleiben. "Da wird sich im achten Jahr in Folge nichts ändern", prognostizierte der Vorsitzende des Vereins Bayerischer Christbaumanbauer, Thomas Emslander, in Ergolding (Landkreis Landshut) - gut ein halbes Jahr vor Weihnachten. Im Freistaat werden jährlich rund vier Millionen Christbäume verkauft.
Der Regen der vergangenen Wochen sei ausreichend gewesen und der Spätfrost im Mai habe in Nordbayern nur vereinzelt zu Ausfällen geführt, sagte Emslander. Der zweite größte Schadensverursacher sei der Hagel, der etwa mit Sommergewittern kommen könne. "Aber das haben wir alle nicht in der Hand." Daher bleibe das abzuwarten.
Auch die Pandemie-Zeit hätten die Christbaumanbauer gut überstanden: "Corona hat uns mehr oder weniger nichts anhaben können", sagte der Vereinsvorsitzende. Nur einige größere Betriebe hätten Probleme wegen der Saisonkräfte gehabt. Die Arbeit sei aber zu leisten gewesen.
In die Zeit seien etwa das Anpflanzen neuer Bäume gefallen, aber auch der Formschnitt. "Der liebe Gott lässt den Baum nicht immer so wachsen, wie ihn 75 Prozent der Kunden wollen: schmal und dicht", sagte Emslander der Deutschen Presse-Agentur. Wenn der Leittrieb zu schnell wachse, müsse dieser beispielsweise gekappt werden, damit die neuen Triebe im nächsten Jahr enger stehen: "Dann müssen Sie die Schwiegermutter auf der anderen Seite nicht die ganze Zeit sehen."
Bis ein Baum marktreif ist, braucht er den Angaben zufolge rund zehn Jahre. Mit 75 bis 80 Prozent sei die Nordmanntanne mit ihren nicht stechenden Nadeln nach wie vor die beliebteste Christbaumart. Die ganze Branche suche aber nach Alternativen, sagte Emslander.
Dabei stehe weniger der Klimawandel und ihm angepasste Pflanzen im Fokus. Vielmehr geht es um Tradition: "Die Fichte früher hat einen ganz anderen Duft im Wohnzimmer verströmt. Die Nordmanntanne ist geschmacksneutral", so Emslander. Hier werde geschaut, welche neuen Arten an die Erinnerungen von damals anknüpfen könnten.
Nun hoffen die Christbaumanbauer, dass die Corona-Epidemie ihnen zum Jahresende keinen Strich durch die Rechnung macht: "Wenn die Leute auf unsere Höfe kommen können, gibt es kein Problem", so Emslander.