Bayerns Außenhandel kommt wieder besser in Fahrt
München (dpa/lby) - Die Exporte der bayerischen Wirtschaft sind im ersten Halbjahr um 18 Prozent eingebrochen. Die Talsohle sei aber nun durchschritten: Im Juni habe der Rückstand auf den Vorjahresmonat nur noch 12 Prozent betragen, teilte das Bayerische Landesamt für Statistik am Montag mit.
Demnach exportierten die Unternehmen im ersten Halbjahr für 78,8 Milliarden Euro Maschinen, Autos und andere Waren. Hauptabnehmer waren die USA, gefolgt von China und Österreich. Die Einfuhren sanken im ersten Halbjahr weniger stark als die Ausfuhren: Sie gingen um knapp 13 Prozent zurück auf 83,9 Milliarden Euro. Die bedeutendsten Importländer waren China, Österreich und Tschechien.
Nach der wochenlangen coronabedingten Schließung von Fabriken und Handel hat sich der bayerische Außenhandel aber bis Juni schrittweise etwas erholt. Zwar lagen die Exporte im Juni immer noch 12 Prozent unter Vorjahr, aber gegenüber dem Tiefstand im April nahmen die Exporte im Juni um 38 Prozent zu und gegenüber Mai um 26 Prozent, wie das Landesamt mitteilte. Die Importe lagen im Juni ebenfalls 12 Prozent unter Vorjahr, aber mit 13,8 Milliarden Euro waren sie 25 Prozent höher als im April und 17 Prozent höher als im Mai.
Sorgen macht der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) die Autobranche - ihre Exporte brachen im ersten Halbjahr um 40 Prozent ein, und sie hinkten auch im Juni hinterher mit einem Minus von 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. "Wir haben im Automobilsektor noch einen sehr langen Aufholprozess vor uns, der durch eine Verlängerung der Kurzarbeiterregelung unterstützt werden sollte", sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.