BayernLB schließt Frieden: Verzicht auf 250 Millionen
Wien/München (dpa/lby) - Nach langjährigem Rechtsstreit haben die BayernLB und die Abwickler der österreichischen Skandalbank Hypo Alpe Adria das Kriegsbeil begraben. Die Landesbank und die in Heta umbenannte Bad Bank haben einen Vergleich geschlossen, demzufolge die BayernLB auf maximal 250 Millionen Euro ihrer Milliardenansprüche gegen die Ex-Tochterbank verzichtet. Der weit größere Teil - insgesamt 2,4 Milliarden Euro - zählt nun zu den vorrangigen Forderungen der sogenannten Senior-Gläubiger. Das hat die Heta in ihrem neuen Geschäftsbericht veröffentlicht, über den österreichische Medien berichteten. Die BayernLB wahrte diplomatisches Schweigen: Mit der Heta sei Stillschweigen über den Vergleich vereinbart worden, sagte ein Sprecher am Donnerstag in München.
Der Rechtsstreit hatte nicht nur das Verhältnis zwischen der BayernLB und ihrer ehemaligen Tochterbank ruiniert, sondern auch diplomatische Verwicklungen zwischen München und Wien ausgelöst. So war der heutige Ministerpräsident Markus Söder (CSU) im Herbst 2012 nach Wien gereist, um dort unter großem medialen Aufsehen zu verkünden: "I want my money back" - ein Zitat der früheren britischen Regierungschefin und "Eisernen Lady" Margaret Thatcher.
Die Hypo Alpe Adria war die ehemalige Kärntner Landesbank und hatte so hohe Schulden, dass sogar die Pleite Kärntens im Raum stand, bevor die Wiener Bundesregierung rettend einsprang. Österreichische Medien werten den Vergleich als Erfolg für die Landesbank: "Bayern-LB kommt fast ungeschoren aus dem Hypo-Debakel", schrieb der "Standard" in Wien.
Die Abwicklung der Heta aber verläuft besser als erwartet. Deren Vorstand geht davon aus, dass die Bad Bank bis 2023 gut 81 Prozent ihrer Schulden zurückzahlen kann, eine Summe von mehr als zehn Milliarden Euro. Dieser sogenannte "Abbauplan" soll im Mai aktualisiert werden. Die Heta-Chefs stellen einen weiteren Anstieg der Quote in Aussicht, was dann auch der BayernLB zugute kommen würde. Die ursprüngliche Prognose 2015 war noch sehr viel unerfreulicher für die Gläubiger ausgefallen. Damals sah es so aus, als könne die Heta weniger als 60 Prozent ihrer Schulden abstottern.
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