Bayern: Zahl der EHEC-Patienten verdoppelt
München - Die Zahl der EHEC-Erkrankungen in Bayern hat sich innerhalb von 24 Stunden nahezu verdoppelt. Bislang seien 43 Patienten amtlich erfasst, die sich mit dem Darmkeim infiziert haben, sagte am Mittwoch eine Sprecherin des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen. Am Dienstag hatte die Zahl der EHEC-Patienten noch bei 22 gelegen.
Der starke Anstieg könne durch Meldeverzögerungen vom Wochenende verursacht worden sein, sagte die Sprecherin.
16 Menschen leiden inzwischen unter dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS), einer lebensgefährlichen EHEC-Ausprägung, die zu Nierenversagen führen kann. Am Vortag hatte die Behörde noch 15 HUS-Patienten registriert.
Experten suchen unterdessen weiter fieberhaft nach der Quelle der Erreger: „Man kann derzeit gar nichts ausschließen“, erklärte Verbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) im ZDF-Morgenmagazin. Die Lieferwege müssten zurückverfolgt, Lieferlisten ausgewertet werden. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch sei sehr unwahrscheinlich, wenn man normale Hygieneregeln einhalte, erläuterte Prüfer-Storcks. „Sehr viel wahrscheinlicher ist wirklich die Primärinfektion über ein Lebensmittel, das man zu sich nimmt.“ RKI-Präsident Burger mahnte aber insbesondere bei der Pflege erkrankter Angehöriger zu strikter Hygiene. Das gelte auch für Krankenhauspersonal. Mittlerweile gebe es „erste Hinweise, dass eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung erfolgen kann“.