Bayern: Zahl der Ausländer steigt
München - Die Zahl der Ausländer in Bayern steigt. Der
neuen Zuwanderungs- und Einbürgerungsstatistik zufolge lebten im
vergangenen Jahr rund 1,1 Millionen Ausländer im Freistaat. Das sind
22.000 mehr als im Jahr 2009, wie Innenminister Joachim Herrmann
(CSU) am Montag in München mitteilte. Damit stieg die Ausländerquote
von 8,5 auf 8,7 Prozent.
Der Statistik zufolge leben in Bayern rund 213.400 Türken. Die
zweitgrößte Bevölkerungsgruppe mit ausländischer Staatsangehörigkeit
kommt mit 187.000 Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien. Unter den
deutschen Flächenländern hat Bayern nach Hessen, Baden-Württemberg
und Nordrhein-Westfalen den vierthöchsten Ausländeranteil.
Leicht gesunken ist die Zahl der Einbürgerungen im Freistaat, und
zwar von 12.053 auf 12.021. Herrmann betonte aber: „Das Interesse an
Einbürgerung ist nach wie vor groß.“ Im vergangenen Jahr stammte mit
knapp 24 Prozent der größte Teil aus der Europäischen Union. Die
meisten dieser Eingebürgerten stammen aus Rumänien (862 ) und Polen
(493).
Türkei bei Einbürgerungen stärkstes Herkunftsland
Stärkstes Herkunftsland bleibt jedoch mit 17,7 Prozent die
Türkei. Dabei stieg im Vergleich zu 2009 die Zahl der Einbürgerungen
von 2.075 auf 2.131.
Herrmann sagte: „Die ursprünglichen Bedenken, dass die 2007
eingeführten Einbürgerungsstandards wie Sprach- und
Einbürgerungstests zu einem Rückgang der Einbürgerungszahlen führen
würden, haben sich nicht bestätigt.“ Der CSU-Politiker verwies
darauf, dass im vergangenen Jahr deutschlandweit 53.097 Personen den
Einbürgerungstest bestanden haben. Dies entspreche einer
Erfolgsquote von 98,2 Prozent.
Damit seien „alle Vorwürfe, hier würde Unmögliches verlangt,
eindrucksvoll hinterlegt“. Herrmann betonte zugleich: „Der Sprach-
und der Einbürgerungstest sind absolut notwendig.“ Denn vor allem
die Sprache sei der Schlüssel zu einer erfolgreichen Integration.
Der Innenminister fügte hinzu: „Nur wer deutsch spricht, kann sich
in unserer Gesellschaft gut zurecht finden.“
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