Bayern warnt vor wachsenden Risiken durch Negativzinsen

München (dpa/lby) - Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) hat die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) massiv kritisiert. "Die anhaltenden Negativzinsen stellen eine enorme Belastung für unsere Banken dar", sagte er am Montag in München.
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Bayerns Finanzminister Albert Füracker. Foto: Felix Hörhager/Archivbild
dpa Bayerns Finanzminister Albert Füracker. Foto: Felix Hörhager/Archivbild

München (dpa/lby) - Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU) hat die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) massiv kritisiert. "Die anhaltenden Negativzinsen stellen eine enorme Belastung für unsere Banken dar", sagte er am Montag in München. Weitere Senkungen des Einlagezinssatzes für Bankeinlagen bei der EZB würden vor allem kleine Institute vor die Wahl stellen, entweder die Negativzinsen an die Kunden weiterzugeben oder aus dem Markt auszuscheiden.

"Die extrem expansive Geldpolitik der EZB mag notwendig gewesen sein, um den Folgen der Finanzkrise Herr zu werden. Aber jahrelange Null- und Negativzinsen führen uns in unbekannte und gefährliche Gewässer", betonte Füracker. Die Risiken und Nebenwirkungen dieser Geldpolitik würden steigen, je länger sie andauere. Sollte die EZB eine erneute Senkung anstreben, müsse sie laut Füracker dringend gleichzeitig Freibeträge nach Schweizer Vorbild einführen.

Seit Juni 2014 liegt der Einlagezins im negativen Bereich, seit drei Jahren beim jetzigen Wert von -0,4 Prozent. Das bedeutet, dass die Banken für ihre Einlagen keine Zinsen bekommen, sondern Geld an die EZB zahlen müssen. Derzeit wird dem Finanzministerium zufolge aufgrund der konjunkturellen Eintrübung in Europa sogar über weitere Senkungen spekuliert. Nach aktuellen Zahlen überwiesen die europäischen Banken allein im vergangenen Jahr 7,5 Milliarden Euro an Strafzinsen an die EZB, davon entfielen rund 2,5 Milliarden Euro auf deutsche Institute.

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