Bayern versinkt im Schnee

Nach dem Schnee der Wind: Starke Verwehungen sorgen im Freistaat für erhebliche Behinderungen. Die Räumdienste auf den Autobahnen kommen kaum noch durch. Auch der Bahn- und Flugverkehr sind betroffen.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Autos stauen sich durch den Schnee in München
dpa Autos stauen sich durch den Schnee in München

MÜNCHEN - Nach dem Schnee der Wind: Starke Verwehungen sorgen im Freistaat für erhebliche Behinderungen. Die Räumdienste auf den Autobahnen kommen kaum noch durch. Auch der Bahn- und Flugverkehr sind betroffen.

Das Tief „Jennifer“ hat mit ergiebigen Schneefällen vor allem in Süd- und Ostbayern am Donnerstag für chaotische Straßenverhältnisse gesorgt. Im morgendlichen Berufsverkehr ereigneten sich viele Rutschunfälle. Autos überschlugen sich oder landeten im Straßengraben. Dabei gab es mehrere Leichtverletzte.

Bei Frasdorf in Oberbayern rutschte ein Kleinbus auf schneeglatter Fahrbahn in den Straßengraben. Dabei wurden nach Polizeiangaben acht Personen leicht verletzt. Räumfahrzeuge waren überall pausenlos im Einsatz.

In der Nacht zum Donnerstag fielen in manchen Orten wie in Kraftisried (Landkreis Ostallgäu) bis zu 30 Zentimeter Schnee, wie ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in München mitteilte. Am Münchner Flughafen mussten am Donnerstagmorgen winterbedingt rund 60 Flüge annulliert worden. Bei zunächst rund 20 Flügen kam es zu Verspätungen von bis zu 60 Minuten, bei drei Flügen von mehr als einer Stunde. Bei den Annullierungen sei nur bei der Hälfte das Münchner Wetter der Grund gewesen, beim Rest lag es an der Situation an anderen Flughäfen, sagte eine Flughafensprecher.

Im Allgäu kam es Polizei-Angaben zufolge zu über 50 Unfällen durch winterliche Straßenverhältnisse. Lastwagen blieben an Steigungen hängen und verursachten Staus. Auch auf den Autobahnen kam es zu Behinderungen durch schneebedeckte Fahrbahnen. Bei Kempten prallte ein Auto in einen querstehenden Lastwagen. Im Oberallgäu überschlugen sich einige Autos und landeten neben der Straße. Dabei wurden zwei Personen verletzt. Bei etwa 50 Verkehrsunfällen in Nordschwaben wurden sieben Personen leicht verletzt. Ein querstehender Lastwagen auf der Autobahnabfahrt bei Augsburg führte zu einem langen Rückstau auf der Autobahn.

In Ostbayern sorgten starke Böen neben Neuschnee bis zu 20 Zentimeter für Behinderungen. Bei rund 40 Rutschunfällen kam es nach Polizeiangaben zu Blechschäden. Bei Massing im Landkreis Rottal-Inn und bei Kehlheim wurden dabei zwei Personen leicht verletzt. Auch in den Innenstädten war der Verkehr durch schneebedeckte Straßen erheblich behindert. Es kam zu zahlreichen Staus. Für Oberbayern meldete die Polizei etwa 50 Unfälle, die in der Regel mit Blechschäden abgingen.

Starke Schneefälle machten besonders den Lastwagenfahrern auf Frankens Straßen Probleme. Auf der A6 und A7 kam es zu mehreren Vollsperrungen, nachdem Lastwagen auf den glatten Straßen quer standen oder umgekippt waren. Ein Transporter musste nach einem Unfall von einem Kran geborgen werden. Auch in Unterfranken ereigneten sich auf der A3 zwei Unfälle mit Lastwagen. In den oberfränkischen Mittelgebirgen besorgten 50 Zentimeter hohe Schneeverwehungen den Räumdiensten viel Arbeit. Es kam zu Behinderungen auf den Nebenstraßen im Fichtelgebirge.

Neuschnee bis zu 20 Zentimeter hat den Pendlerverkehr auch in und um München teilweise lahmgelegt. Zugeschneite Weichen sorgten bei der Münchner S-Bahn und den Regional- und Fernzügen für Verspätungen von bis zu 50 Minuten, sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn. Weil der Schnee derart hoch auf den Schienen lag, mussten Mitarbeiter die Weichen mit Schaufel und Besen freilegen. Auch die Straßenbahnen und Busse in der Innenstadt fuhren laut Münchner Verkehrsgesellschaft verspätet.

Auch die Passagiere am Münchner Flughafen sind von den Schneemassen betroffen. Am Donnerstagmorgen mussten winterbedingt 60 Flüge annulliert werden. Damit hielten sich die Wetterauswirkungen auf den Flugbetrieb noch einigermaßen in Grenzen, sagte ein Sprecher der Flughafen München GmbH (FMG).

„Die Bahnen sind geräumt, es wird gestartet und gelandet.“ Bis 9.00 Uhr habe es allerdings bei 15 Flügen Verspätungen von bis zu 60 Minuten und bei 3 Flügen von mehr als eine Stunden gegeben. Bei den 60 Annullierungen sei nur bei der Hälfte das Münchner Wetter der Grund gewesen, beim Rest lag es an der Situation an anderen Flughäfen.

dpa

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.