Bayern setzt auf neue Gaskraftwerke

München (dpa/lby) - Zur Versorgungssicherheit Bayerns mit Strom auch nach Abschaltung der Atomkraftwerke setzt die Staatsregierung auf neue Gaskraftwerke. Dazu bedürfe es allerdings zusätzlicher Investitionsanreize, sagte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Montag nach der Kabinettssitzung in München. Für energieintensive Unternehmen müsse der Industriestrom zudem billiger werden, forderte der Minister. "Jeder Cent zählt hier." Aus der Wirtschaft höre er immer wieder, dass die Energie zu teuer sei. "Wir müssen alles tun, um steigende Energiepreise zu vermeiden."
Aiwanger bekräftigte, dass er neben der Versorgung mit Strom aus norddeutschen Windkraftanlagen auf dezentrale kleine Versorgungseinheiten setzt. "Bei den erneuerbaren Energien müssen wir noch eine Schippe drauflegen." Er wünsche sich zu den bestehenden 1120 Windrädern im Freistaat 300 weitere. Dazu brauche es aber die Akzeptanz in der Bevölkerung.
An der sogenannten 10h-Regelung werde nicht gerüttelt, so der Minister. Das bedeutet, dass der Abstand eines Windrades zu Wohnhäusern mindestens zehn mal so groß sein muss wie das Windrad hoch ist. Für Betroffene in Gemeinden, die nicht auf dieser Regelung bestehen, solle es finanzielle Anreize geben. Auch sei eine Abstimmung der Gemeindebürger über den Bau von Windrädern ohne 10h-Regelung denkbar.