Bayern-Schreck Bunjaku: Mach’s nochmal, Albert!
Mit zwei Toren im Pokalspiel mit RW Erfurt gegen den Rekordmeister schoss sich der Schweizer in die Erste Liga – und jetzt vielleicht zur WM
NÜRNBERG Ob er am Samstag wieder einen Salto schlagen wird? Die meisten seiner elf Saisontreffer feierte Club-Stürmer Albert Bunjaku jedenfalls mit einer zirkusreifen Zugabe.
„Das entscheide ich immer ganz spontan“, verrät der 26-jährige Schweizer. Kurios: Gegen die Bayern würde er am liebsten nicht einnetzen. Wie bitte? „Das Endergebnis muss stimmen. Nichts anderes zählt. Es ist doch völlig egal, wer trifft. Hauptsache, wir punkten.“ Humoriger Zusatz: „Es wird Zeit, dass ich auch mal wieder einen Treffer auflege.“
"Wir glauben an den Erfolg"
Das mit dem Selbstvertrauen ist nur der erste Teil, wie den zuletzt 13 Mal in Folge in Liga, Pokal und Champions League siegreichen Münchnern ein Bein zu stellen wäre. „Wir glauben an den Erfolg“, sagt Albert tapfer. „Dazu müssen wir kompakt stehen, deutlich mehr Laufbereitschaft als zuletzt in Gladbach zeigen, um auch in der Offensive Nadelstiche setzen zu können.“
Ob nun „Prinz Knallbert“ oder „Bum-Bunjaku“ wie ihn die AZ bereits nach seinem Doppelpack gegen Hertha in der Vorrunde taufte – „Spitznamen mag ich eigentlich nicht so sehr“, erklärt Albert. Einzige Ausnahme: „Meine Frau Arijeta nennt mich ,Schatzi’“.
"Schatzi" ist der Bayern-Schreck
„Schatzi“, der Bayern-Schreck: Mit seinem beiden Toren in der ersten Runde des DFB-Pokals 2008/’09 gegen den Rekordmeister hatte sich Albert, damals noch für Drittligist Rot-Weiß Erfurt auf Torjagd, in die Notizbücher einiger Erstligisten geballert. „Das Spiel deines Lebens“, dachte er damals. Heute sagt er: „Wer weiß, ob ich ohne die Tore beim Club gelandet wäre. Hier habe ich jedenfalls Woche für Woche Spiele meines Lebens.“
Dennoch hebt Bunjaku nicht ab. Einzige Ausnahme sind seine Salti. „Die habe ich als kleiner Junge, so mit acht oder neun Jahren, zusammen mit meinem Bruder Adrian beim Kicken auf der Wiese geübt. Wir haben noch mehr Schwachsinn getrieben“, feixt der im schweizerischen Fahrweid bei Zürich aufgewachsene Eidgenosse mit Wurzeln im Kosovo – und schweigt zu weiteren Details.
Bunjaku nicht heiß auf Torjäger-Kanone
Dass er in der Torjäger-Hitparade als heißer Mitbewerber auf die „Kanone“ in der Endabrechnung gilt, ficht Albert nicht an. Er sagt aber: „Das ist nicht mein Ziel, sondern einzig und allein, mit dem Club den Klassenverbleib zu schaffen.“ Und – Angebote anderer Vereine bislang ignorierend – natürlich mit der Schweiz, für die er bislang ein Länderspiel absolvierte, zur WM nach Südafrika mitfliegen zu dürfen. „Sommer-Urlaub habe ich mit der Familie jedenfalls noch nicht gebucht“, verrät Bunjaku.
"Je stärker der Gegner, desto gieriger ist man auf den Sieg"
Bis dahin ist ohnehin noch viel Zeit, die er positiv gestalten will. Schon am Samstag? Alberts simple Formel: „Je stärker der Gegner, desto gieriger ist man auf den Sieg.“ Auf geht’s. Markus Löser
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