Bayern schließt Zäune gegen Schweinepest nicht aus
München (dpa/lby) - Nach Brandenburg schließt auch Bayern einen Zaun zum Schutz vor der Afrikanischen Schweinepest nicht aus. "Um insbesondere im Ausbruchsfall vor Ort schnell reagieren zu können, werden im Freistaat entsprechende Zaunmaterialien bereitgehalten", sagte ein Sprecher des bayerischen Umweltministeriums der Deutschen Presse-Agentur. "Der Erwerb weiterer Zäune wird derzeit vorbereitet."
Zuvor hatte das Land Brandenburg angekündigt, ab Ende der Woche an der Grenze zu Polen auf 120 Kilometern mobile Wildschutzzäune zu installieren. Brandenburg und Polen haben einen gemeinsamen Grenzverlauf von etwa 280 Kilometern.
Das Ministerium in München begrüßte die Maßnahme. "Das ist ein wichtiger Schritt, um die Einschleppung nach Deutschland zu verhindern", sagte der Sprecher. "Zäune können sinnvoll sein, um auf einen Ausbruch in Grenznähe zu reagieren."
Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) bekräftigte, die Staatsregierung nehme die Situation sehr ernst. "Intensive Präventionsmaßnahmen sollen verhindern, dass die Tierseuche in Bayern ausbricht", sagte er. Zuletzt hatte der Freistaat verstärkte Schutzmaßnahmen angekündigt. Von einem Zaun war dabei zunächst nicht die Rede gewesen.
Die Afrikanische Schweinepest ist eine Viruskrankheit, die Wild- und Hausschweine befallen und töten kann. Für Menschen ist sie ungefährlich. Deutschlandweit gibt es noch keinen nachgewiesenen Fall. In Polen nahe der deutschen Grenze sind jedoch mehrere Fälle bei Wildschweinen nachgewiesen worden. Ein Ausbruch der Krankheit würde unter anderem die Fleischwirtschaft treffen, da dies Handelsbeschränkungen nach sich ziehen würde.
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