Bayern profitiert von KfW-Milliarden – auch für Heizungen

Das Heizgesetz der gescheiterten Ampel im Bund hat viel Kritik aus Bayern auf sich gezogen. Ein Blick auf die Zahlen zeigt aber, dass die Förderung im Freistaat gut ankommt. Was kommt nach der Wahl?
dpa |
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Die Förderung des Bundes zur Modernisierung kommt in Bayern extrem gut an. 3,8 Milliarden Euro flossen zur Energiewende 2024 in den Freistaat - kein Bundesland erhielt mehr Geld der KfW-Förderbank. (Illustration)
Die Förderung des Bundes zur Modernisierung kommt in Bayern extrem gut an. 3,8 Milliarden Euro flossen zur Energiewende 2024 in den Freistaat - kein Bundesland erhielt mehr Geld der KfW-Förderbank. (Illustration) © Thomas Banneyer/dpa
München

Kein anderes Bundesland hat im vergangenen Jahr mehr von vergünstigten Krediten und direkten Fördergeldern der staatlichen KfW für die Energiewende profitiert als Bayern. Fast 3,9 Milliarden Euro flossen von der Förderbank in den Freistaat - der damit sogar das deutlich einwohnerstärkere Bundesland Nordrhein-Westfalen (3,4 Milliarden Euro) hinter sich ließ. Das geht aus dem Jahresbericht der KfW-Förderbank hervor. Von den Förderungen profitierten Kommunen, Unternehmen und private Haushalte.

Mehr als 42.000 bayerische Anträge für Heizungstausch

Interessant erscheint in dem Kontext auch, dass laut Bericht alleine mehr 42.000 Anträge aus Bayern für einen Heizungsaustausch eingingen - diese bedeuteten eine Förderung von mehr als 570 Millionen Euro. Bundesweit wurden bis Ende 2024 Zusagen für 227.000 Zuschussanträge vor allem für Wärmepumpen mit einem Gesamtvolumen von rund 3,3 Milliarden Euro erteilt. Die KfW betonte, dass das insbesondere von der Union massiv kritisierte Heizungsgesetz "gut angenommen werde".

"Die Zahlen zeigen: Die Menschen in Bayern profitieren von der Förderung des Bundes für einen Heizungstausch enorm", sagte der energiepolitische Sprecher der Grünen im Landtag, Martin Stümpfig. 

Stümpfig wirf Söder fehlende Sachkenntnis vor

Stümpfig zeigte sich jedoch überrascht, dass die Staatsregierung von den Förderungen auf Nachfrage nichts wisse: "Auf meine umfassende schriftliche Anfrage habe ich noch vor 7 Wochen die dünne Antwort bekommen, dass keinerlei Daten zu Fördermitteln des Bundes vorliegen würden." Stümpfig kritisierte insbesondere Ministerpräsident Markus Söder, der weiter ohne Ende Richtung Berlin schimpfe und eine Benachteiligung Bayerns propagiere, zugleich aber keine Ahnung habe, dass Bayern am stärksten vom Erfolg Heizungsgesetzes profitiere.

Union will Förderprogramm nach der Wahl streichen

Angesichts des großen Interesses in der Bevölkerung warnte Stümpfig davor, die Förderung auf Bundesebene nach der anstehenden Bundestagswahl wieder abzuschaffen. Die Union hatte wiederholt angekündigt, im Falle ihrer Regierungsübernahme das Bundes-Förderprogramm für den Heizungstausch streichen zu wollen. Sollte dies geschehen, werde der Süden Deutschlands und damit die Menschen in Bayern in besonderem Maße benachteiligt. 

Stümpfig verwies darauf, dass in Bayern bereits im Jahr 2020 die landeseigene Förderung für energetische Gebäudesanierung gestrichen worden sei. "Ich rate deshalb allen, die noch ihre Heizung umweltfreundlich austauschen wollen, sich zu beeilen. Noch ein paar Wochen ist es möglich, Anträge zu stellen."

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