Bayern: Ottl kann gehen – zum Club?

Rummenigge und van Gaal zum Verkauf bereit. FCN-Manager Bader hält Transfer für „machbar“ – aber: „Dann muss er mit ganzem Herzen dabei sein“
von  Abendzeitung
Gehen künftig getrennte Wege: Bayern-Trainer Louis van Gaal hat Andeas Ottl (links) aussortiert. Ob der Defensiv-Mann allerdings zum Club zurückkehrt, darüber ist noch nicht entschieden.
Gehen künftig getrennte Wege: Bayern-Trainer Louis van Gaal hat Andeas Ottl (links) aussortiert. Ob der Defensiv-Mann allerdings zum Club zurückkehrt, darüber ist noch nicht entschieden. © Rauchensteiner/Augenklick

Rummenigge und van Gaal zum Verkauf bereit. FCN-Manager Bader hält Transfer für „machbar“ – aber: „Dann muss er mit ganzem Herzen dabei sein“

NÜRNBERG Der Weg ist frei. Nur, wo er hinführt, für den bei den Bayern nun endgültig ausgemusterten Andreas Ottl, das ist noch offen. Club-Manager Martin Bader werkelt emsig an der Rückkehr des in der abgelaufenen Rückrunde bereits ausgeliehenen Mittelfeld-Strategen, sagt: „Unser Zeitplan hat zwar etwas anders ausgesehen. Das ist aber kein Problem. Dann treten wir eben schon übers Wochenende in Kontakt mit Ottl und seinem Berater Roman Grill.“

"Wir sind grundsätzlich bereit Ottl abzugeben"

Gestern erklärte Karl-Heinz Rummenigge, dass Ottl wie auch die zuletzt ebenfalls auf Leihbasis transferierten Jose Sosa (Estudiantes de la Plata) und Edson Braafheid (Glasgow Rangers) verkauft werden sollen. Bayerns Vorstands-Boss sagte gegenüber dem Sport-Informations-Dienst: „Wir hatten noch einmal ein Gespräch mit Trainer Louis van Gaal. Wir sind grundsätzlich bereit, diese Spieler abzugeben. Für sie würde es wahnsinnig schwer werden, einen Platz im Kader zu bekommen.“

Worte, die Ottl wohl nicht so gerne hört. Der 25-Jährige hatte sich nach den Relegationsspielen vorgenommen, ebenso erfolgreich einen zweiten Anlauf beim Rekordmeister zu nehmen. Mit einem blauen Brief hatte er da noch nicht gerechnet. „Warten wir einfach ab“, hatte Ottl auf der Nichtabstiegsfete in der Nacht auf 17. Mai im Nürnberger Szeneladen „Indabahn“ erwartungsvoll erklärt.

"Ich kann Andi nicht zwingen, wieder zu uns zu kommen"

Pustekuchen! Wobei außer Frage steht, dass ein Spieler mit Ottls Qualitäten perspektivisch nach mehr strebt als nur den Kampf um den Klassenverbleib. „So realistisch sind wir, dass wir auch in dieser Saison zu fünf, sechs, vielleicht auch sieben Mannschaften gehören werden, die gegen die zwei direkten Abstiegsränge und den Relegationsplatz kämpfen werden.“, sagte Hecking gestern in der AZ. Und: „Ich kann Andi nicht zwingen, wieder zu uns zu kommen.“

Das sieht Manager Bader genauso: „Ursprünglich wollten wir den Anfang der nächsten Woche abwarten, wenn die Bayern nach dann knapp zweiwöchiger Vorbereitung wieder zehn Tage frei geben. Wenn Andi mit einer klaren Entscheidung schwankt, dann würde ein Transfer keinen Sinn machen. Wenn, dann muss er mit ganzem Herzen dabei sein.“

"Bis 31. August werden wir sicher nicht warten"

Von Nebenbuhlern, die ebenfalls um Ottls Dienste werben, ist Bader bis dato „nichts bekannt“. Gerüchteweise sollen Stuttgart, Frankfurt und vor allem Hannover interessiert sein. Club-Torwart Raphael Schäfer würde Ottls Comeback begrüßen: „Notfalls warten wir bis Transferschluss am 31. August.“ Veto von Bader: „Solange werden wir sicher nicht warten.“

Überhaupt: Ist ein Transfer vom Kaliber Ottl für den Club angesichts von 5,8 Millionen Euro Miesen, die abgelaufene Saison noch nicht berücksichtigt, überhaupt zu stemmen? Die bei den Fans – milde gesagt – wenig beliebten Bayern, würden in Sachen Ablöse Abstriche machen. Ottls Marktwert wird mit rund zwei Millionen Euro beziffert. Kniffliger wird’s beim Gehalt. „Andi war schon im Winter, als er zu uns kam, sehr fair“, sagt Bader. Mag sein. Ottl wusste aber auch, dass er trotz Ausleihe die volle Meisterschafts- und Pokalprämie bei den Bayern kassieren wird. Bader, der noch auf Einnahmen durch die Verkäufe von Angelos Charisteas, Isaac Boakye und Dario Vidosic hofft: „Für diese Spieler gibt es noch keine konkreten Anfragen. Dennoch ist Ottl für uns machbar.“ Wenn auch der will. Markus Löser

Mehr über den Club lesen Sie in der Print-Ausgabe Ihrer Abendzeitung am Freitag, 2. Juli.

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