Bayern lehnt Scholz-Plan für Finanztransaktionssteuer ab
München - Bayern lehnt die von Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) geplante Finanztransaktionssteuer ab. "Die Finanztransaktionssteuer in der von Bundesfinanzminister Scholz nun geplanten Form trifft nicht - wie ursprünglich vorgesehen - Finanzspekulanten, sondern vor allem Aktien-Sparer", sagte Finanzminister Albert Füracker (CSU) am Dienstag in München. Die Bürger müssten wegen der anhaltend niedrigen Zinsen zur privaten Altersvorsorge und Risikovorsorge auch künftig verstärkt auf Aktienerwerb setzen. "Das dürfen wir mit einer zusätzlichen Steuer nicht unattraktiver machen."
Nach jahrelangen Verhandlungen rückt eine Entscheidung zur Besteuerung von Finanzgeschäften in Europa näher. Scholz hat seinen europäischen Kollegen einen finalen Vorschlag für eine Finanztransaktionssteuer vorgelegt. Der Entwurf sieht vor, dass in zunächst zehn Ländern eine Steuer auf Aktienkäufe eingeführt wird. Wer Aktien großer Unternehmen mit Hauptsitz im Inland kauft, soll demnach künftig eine Steuer von 0,2 Prozent an den Fiskus entrichten. Dies soll aber nur für Aktien von Unternehmen mit einem Börsenwert von mehr als einer Milliarde Euro gelten. In Deutschland sind das laut Ministerium 145 Firmen.
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