Bayern hält an Hauptschule fest
Bayern will an der Hauptschule festhalten. Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) sagte der Nachrichtenagentur dapd am Samstag, aus seiner Sicht sei die „Auflösung einer Kernschulart nicht der richtige Weg“.
München - In den Hauptschulen, die im Freistaat zu sogenannten Mittelschulen weiterentwickelt worden seien, würden die Jugendlichen in Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur optimal auf die Ausbildung vorbereitet.
Bayern und die CSU gehen damit auf Distanz zur CDU, die sich für eine Zusammenlegung von Haupt- und Realschulen ausspricht. Das verkündete Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) als Beschluss der CDU-Bildungskommission, die Leitsätze für den Parteitag im November erarbeitet.
„Bald wird es 35 Prozent weniger Schüler geben, darauf müssen wir uns einstellen“, sagte Schavan der Zeitung „Die Welt“ (Samstagausgabe). Eltern wünschten, dass ihre Kinder es nicht weit zur Schule hätten. „Deshalb wollen wir Haupt- und Realschulen zu Oberschulen zusammenlegen“, sagte die Ministerin.
Spaenle betonte, Bayern gehe hier einen anderen Weg. Der Freistaat wolle ein dichtes Netz von Haupt- und Mittelschulen trotz sinkender Schülerzahlen sichern. Dazu könnten sie sich unter anderem zu Mittelschulverbünden zusammenschließen.
Der Minister räumte ein, dass dies personal- und kostenintensiver sei. Spaenle unterstrich die Gemeinsamkeiten in der Union. Zwar verabschiede sich die CDU vom dreigliedrigen Schulsystem und setze auf ein zweigliedriges System.
CSU und CDU hielten jedoch beide am Gymnasium fest und lehnten die „Einheitsschule“ ab. Der Minister meint damit das von der SPD favorisierte Modell der Gemeinschaftsschule, in der Kinder länger gemeinsam lernen und alle Abschlüsse bis zum Abitur erwerben können.
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