Bayern: Europawahl läuft in Großstädten besser an als 2014

Der Freistaat startet mit Schwung in die Europawahl. In mehreren bayerischen Großstädten gehen in den ersten Stunden mehr Menschen wählen als 2014. Das könnte auch an einem der Kandidaten liegen.
dpa |
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Die Europawahl ist in einigen großen Städten in Bayern mit einer deutlich höheren Beteiligung angelaufen als vor fünf Jahren.

München/Brüssel - In München, Regensburg, Augsburg, Würzburg und Nürnberg gingen bis zum Sonntagmittag mehr Menschen in die Wahllokale als 2014, wie die örtlichen Wahlämter mitteilten.

In der Landeshauptstadt gab die Wahlleitung die Beteiligung bis 12.00 Uhr mit 41,6 Prozent an. 2014 seien es zu diesem Zeitpunkt 31,2 Prozent gewesen. Beide Vergleichszahlen beinhalten den Anteil der ausgegebenen Briefwahlunterlagen.

In Regensburg legte die Beteiligung - ohne Briefwahl - um knapp 8 Prozentpunkte auf etwa 18,4 Prozent zu (2014: 10,6 Prozent). Ähnlich entwickelte sich die Beteiligung in Augsburg. Dort kamen bis zum Mittag rund 17,1 Prozent der Stimmberechtigten in die Wahllokale (2014: etwa 10,1). In Würzburg stieg die Beteiligung von 7,9 Prozent vor fünf Jahren auf etwa 16,8 Prozent diesmal. In Nürnberg war der Unterschied nicht ganz so groß: In der Franken-Metropole gingen am Vormittag 14 Prozent der Berechtigten zur Wahl. 2014 waren es zu dem Zeitpunkt 10,2 Prozent, wie die Wahlleitung mitteilte.

Auch bei der Briefwahl zeichneten sich höhere Werte als 2014 ab. In Würzburg etwa hätten mit 32,4 Prozent fast doppelt so viele Menschen Briefwahl beantragt wie bei der vergangenen Europawahl, sagte ein Sprecher. Auch in anderen Städten bestätigten die Behörden diesen Trend, konkrete Zahlen lagen aber zunächst nicht überall vor.

Bayerischer Spitzenkandidat

Anders als in den vergangenen Jahren hat die Wahl für Bayern dieses Mal einen besonderen Reiz: Mit dem CSU-Stellvertreter Manfred Weber kann sich erstmals seit Jahrzehnten ein Deutscher berechtigte Hoffnungen auf den Posten des Kommissionspräsidenten machen. Weber ist Spitzenkandidat der Europäischen Volkspartei (EVP). Schon aus diesem Grund rechnen viele Beobachter mit einer höheren Wahlbeteiligung. 2014 hatte sie am Ende bei nur 40,9 Prozent gelegen.

Weber selbst gab seine Stimme nach dem Besuch des Gottesdienstes in seinem Heimatort Wildenberg (Kreis Kelheim) ab. Der 46-Jährige sprach von einem großen Tag der Demokratie und für die Zukunft Europas. Mit seiner Partei habe er für ein Europa der Stabilität und inneren Einheit gekämpft. Nun sei es an den Bürgern, zu entscheiden.

Mit rund 10,2 Millionen Wahlberechtigten zählt der Freistaat nach Nordrhein-Westfalen (13,8 Millionen) die meisten potenziellen Wähler in Deutschland. Die Umfragen sagen einen relativ eindeutigen Ausgang voraus - wie schon 2014 dürfte die CSU das mit Abstand beste Ergebnis einfahren. Offen ist aber, ob die Christsozialen jenseits der 40,5 Prozent von vor fünf Jahren landen. Die Demoskopen sahen sie zuletzt immer knapp unter der 40-Prozent-Marke. Spannend ist auch, wie die rechtspopulistischen Eurokritiker der AfD und die schwer kriselnden Sozialdemokraten abschneiden.

Erste Wahlergebnisse werden nach Schließung der Wahllokale um 18.00 Uhr erwartet. Bis das vorläufige Endergebnis vorliegt, dürften dann aber noch einige Stunden vergehen. Bereits am Montagmorgen werden dann die Parteien mit ihren Nachlesen beschäftigt sein. Wer neuer Kommissionspräsident wird, dürfte frühestens in einigen Wochen feststehen.

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