Bayern-Ei-Skandal: Was wusste Horst Seehofer?
Der prominenteste Zeuge im "Bayern-Ei-Untersuchungsausschuss" kommt zum Schluss: Horst Seehofer nimmt die Behörden in Schutz.
München - Sechs Tage erst ist Horst Seehofer (CSU) Bundesinnenminister und doch war er am Montag schon wieder im bayerischen Landtag zugange. Als Zeuge im "Bayern-Ei-Untersuchungsausschuss" sagte Seehofer, er sei überzeugt, dass das Umweltministerium und die Behörden "nach Recht und Gesetz" gehandelt hätten.
Für die Opposition war Seehofer am Montag wenig ergiebig. Der Umgang mit einem Skandal wie dem um salmonellenverseuchte Eier aus dem Großbetrieb Bayern-Ei in Niederbayern sei in erster Linie Sache des zuständigen Ressortministers, sagte der ehemalige Ministerpräsident und meinte damit den früheren Umweltminister Marcel Huber (CSU) sowie die Amtsinhaberin Ulrike Scharf (CSU).
"Solche Vorkommnisse machen einen selbst auch betroffen"
Wenn ein Verbrechen passiere, mische sich "der Ministerpräsident ja auch nicht in die Arbeit der Polizei ein". "Solche Vorkommnisse machen einen selbst auch betroffen", sagte Seehofer zwar im Rückblick auf den Salmonellenskandal im Jahr 2014, für den die Firma Bayern-Ei verantwortlich gemacht wird. Aber die Bewertung und Sachbehandlung des Ministeriums sei nach dem damaligen Stand richtig gewesen - er habe auch heute keinen Anlass, daran zu zweifeln.
In mehreren Ländern waren damals Menschen an Salmonellen erkrankt; mindestens ein Mensch soll an den Folgen gestorben sein. Die Behörden und die Staatsregierung sehen sich mit dem Vorwurf konfrontiert, sie hätten früh von dem Skandal bei der Firma gewusst, die Bevölkerung aber nicht gewarnt.
Mit Seehofers Befragung steht die Aufklärungsarbeit im Untersuchungsausschuss vor dem Abschluss.
<strong>Lesen Sie auch: Bayern-Ei-Skandal ist Verkettung tragischer Umstände</strong>