Bayern bleibt Bier-Hochburg

Doch insgesamt trinken die Bürger immer weniger Gerstensaft. Besonders eine Brauerei hat’s schlimm erwischt.
Otto Zellmer / dpa |
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Fast jedes vierte Bier in Deutschland kommt aus Bayern.
dpa Fast jedes vierte Bier in Deutschland kommt aus Bayern.

München - Dass sich der Bayer gerne mal die ein oder andere Halbe Bier einschenkt oder besser gesagt einschenken lässt, verwundert keinesfalls. Was allerdings schon auffällt: Die Bürger im Freistaat trinken laut einer aktuellen Statistik immer weniger Bier. Das macht den Brauereien zu schaffen.

Jetzt haben sie die Verkaufszahlen zum vergangenen Jahr veröffentlicht – und feiern sogar einen stagnierenden Absatz als Erfolg. Weil sichs Bier in Deutschland halt lange nicht mehr von alleine verkauft.

 

Fast 100 Millionen Hektoliter Bier abgesetzt

 

Auf dem ersten Blick scheint die deutsche Bierwelt ja in Ordnung: Mit 95,7 Millionen Hektolitern haben die mehr als 1350 Brauereien in der Bundesrepublik im Jahr 2015 ihre Absatzmenge aus dem Fußballweltmeister-Vorjahr sogar ein bisserl gesteigert. Aber schaut man sich die Statistik genauer an, fällt auf: Das Mehr an Absatz beruht fast ausschließlich aus dem Exportgeschäft nach Übersee. Im Inland dagegen ist noch nie so wenig Bier getrunken worden wie im vergangenen Jahr. Jedes vierte Bier wurde in Bayern gebraut, gefolgt von der Pils-Hochburg Nordrhein-Westfalen.

Die Gründe für den stetig sinkenden Bierabsatz sind nicht neu: die zunehmend ungünstigere Altersstruktur der Bevölkerung, der zurückhaltendere Umgang mit Alkohol vieler Bürger und häufig auch das miese Wetter – das alles macht den Brauern das Geschäft schwer. Trotzdem sei 2015 ein erfolgreiches Jahr gewesen, heißt es vom Deutschen Brauerbund, denn man habe auch ohne sportliches Großereignis das Niveau des Vorjahres erreicht.

 

Brauereien hoffen auf Fußball-EM

 

Unter Druck stehen vor allem nationale Marken. Sie kämpfen mit immer wiederkehrenden Sonderangeboten in den Supermärkten um Marktanteile. Zu den Verlierern zählen etwa Warsteiner oder die Marke Hasseröder, die unter dem Dach des Brau-Imperiums von ABInbev angesiedelt ist. Doch besonders die Brauerei Oettinger traf es im vergangenen Jahr hart: Deutschlands Bier-Gigant Nummer eins braute nicht nur satte vier Prozent weniger, sondern musste die nationale Krone auch noch an die Sauerland-Marke Krombacher abgeben.

Trotz der deutschlandweit gesunkenen Bier-Lust versprühen die Brauereien für dieses Jahr Optimismus. Denn nicht nur die Fußball-EM soll den Bierdurst der Bürger ankurbeln – auch der 500. Geburtstag des Reinheitsgebots wird heuer in einigen Städten zünftig gefeiert. Wenn das mal kein Grund ist, sich dort mal wieder eine Halbe zu bestellen.

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