Bayern bewirbt sich nicht als Standort für EU-Supercomputer

In der vernetzten Welt ist die Rechenkraft der Computersysteme eine entscheidende Größe für die Konkurrenzfähigkeit von Forschern, Unternehmen, ja ganzer Wirtschaftszweige. Doch die Entwicklung immer stärkerer Rechner ist eine kostspielige Sache.
dpa |
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München (dpa/lby) - Bayern will nicht Standort für einen geplanten EU-Supercomputer werden. Man wolle sich unter anderem aus Kostengründen nicht bewerben, antwortete das Wissenschaftsministerium auf eine Anfrage des europapolitischen Sprechers der SPD-Landtagsfraktion, Markus Rinderspacher. Dieser zeigte sich enttäuscht. Es sei eine "vertane Riesenchance für Bayern, den Freistaat zu einem Weltstandort im Bereich Supercomputing auszubauen", hieß es in einer Mitteilung. Auch das Bundesbildungsministerium plane keine deutsche Beteiligung an den Standortausschreibungen für die neuen Hochleistungsrechner.

Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) verwies darauf, dass der Freistaat mit dem SuperMUC-NG bereits "in der Weltklasse der Höchstleistungs-Rechner" spiele. Es handele sich dabei um den deutschlandweit leistungsfähigsten Supercomputer. "Dieses System auf Weltniveau weiterzuentwickeln, ist unser festes Ziel", sagte Sibler.

Der SuperMUC-Next Generation (NG) wurde im September 2018 am Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Garching in Betrieb genommen. Er wird je zur Hälfte vom Bund und vom Freistaat Bayern finanziert und ist Teil eines europäischen Netzwerks. In etwa zwei Jahren soll das System in einer zweiten Ausbaustufe unter anderem mit Funktionen zur Künstlichen Intelligenz erweitert werden.

Die EU und mehrere europäische Staaten, darunter Deutschland, wollen zwei sogenannte Supercomputer einrichten. Diese können unter anderem bei Vorhersagen von Naturkatastrophen und zur Entwicklung hochkomplexer Verschlüsselungstechnologien im Bereich der Cybersicherheit eingesetzt werden. Für das Projekt stellen die Teilnehmer rund eine Milliarde Euro zur Verfügung.

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