Bayern bekommt neue Zugverbindungen

München – In den nächsten Jahren sollen eine ganze Reihe von Bahnstrecken für den Personenverkehr reaktiviert werden. Das kündigte das Staatsministerium für Bau und Verkehr im zuständigen Landtagsausschuss an. Allerdings sei auch mit Verzögerungen einzelner Projekte zu rechnen.
Schon in diesem Jahr
In diesem und kommenden Jahr werden Nahverkehrszüge auf den Strecken Gunzenhausen-Wassertrüdingen ("Nördliche Hesselbergbahn") sowie zwischen Gotteszell und Viechtach verkehren. Die staatliche bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) habe die Betreiber bereits beauftragt.
Weitere acht weitere Projekte seien im "Reaktivierungsprozess", teilte das Ministerium mit. Für diese Streckenreaktivierungen lägen sowohl gültige Gremienbeschlüsse vor Ort als auch eine ausreichende Nachfrageprognose vor. Im Einzelnen handelt es sich um folgende Verbindungen:
• Gessertshausen – Langenneufnach
("Nördliche Staudenbahn")
• Seligenstadt – Volkach
("Mainschleifenbahn")
• Dombühl – Dinkelsbühl – Wilburgstetten
("Nördliche Romantische Schiene")
• Maxhütte-Haidhof – Burglengenfeld
• Wassertrüdingen – Nördlingen
("Südliche Hesselbergbahn")
• Nordring München
• Lohr Stadt – Lohr Bahnhof
• Nordring Nürnberg
Strecken verzögern sich
Die "Nördliche Hesselbergbahn" sollte schon zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember 2024 fahren, doch daraus wird zunächst nichts. Die bundeseigene DB InfraGO AG sei nicht rechtzeitig mit der dafür nötigen Kreuzungsbahnhofsmaßnahme in Langlau fertig geworden, hieß es zur Begründung.
Ein vorübergehendes Ersatzkonzept sei in Prüfung. Bei der Linie Gotteszell – Viechtach, auf der schon seit mehreren Jahren ein Probebetrieb läuft, hat der Freistaat entschieden, einen Regelbetrieb einzuführen.
Das Geld reicht nicht
Bahnstreckenreaktivierungen seien grundsätzlich wünschenswert, sagte das Haus von Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU). Allerdings werde das Geld allmählich knapp. Eine "zunehmend limitierende Rolle" spiele die Finanzierbarkeit der zusätzlichen Schienenpersonen-Leistungen.
Wegen der "fehlenden Bereitschaft des Bundes, die Regionalisierungsmittel adäquat zu erhöhen", müsse das Hauptaugenmerk aktuell darauf gelegt werden, wenigstens das aktuelle Angebot aufrechtzuerhalten. In einigen Flächenländern wie Schleswig-Holstein und Niedersachsen seien bereits Abbestellungen beschlossen worden.