Bayern-Basketballer Monroe rassistisch beleidigt

Der FC Bayern hat das Prestigeduell in der Basketball-Euroleague in Berlin gewonnen. Bei der Partie kam es aber zu hässlichen Szenen auf den Rängen, als ein Zuschauer München-Center Greg Monroe rassistisch beleidigte. Für den Teenager hat das Konsequenzen.
dpa |
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Greg Monroe vom FC Bayern München wirft den Ball auf den Korb. Foto: Andreas Gora/Archivbild
dpa Greg Monroe vom FC Bayern München wirft den Ball auf den Korb. Foto: Andreas Gora/Archivbild

Berlin/München (dpa/lby) - Basketballprofi Greg Monroe vom FC Bayern ist während des Euroleague-Spiels bei Alba Berlin von einem Zuschauer rassistisch beleidigt worden und hat deshalb einen Strafantrag gestellt. Das bestätigte der deutsche Meister aus München am Donnerstagmorgen. Der 29 Jahre alte frühere NBA-Profi aus den USA hatte die Beleidigungen im Spiel, das Bayern auf dramatische Weise mit 77:76 in der Verlängerung gewann, selbst nicht mitbekommen.

Mehrere Nebenleute aber meldeten dem Ordnungsdienst in der Halle das Verhalten eines Zuschauers, der anschließend Hausverbot durch die Betreiber der Arena bekam. Die Polizei wurde eingeschaltet, Monroe unterschrieb ein offizielles Papier für einen Strafantrag. Nach Angaben der Berliner Pol1izei wurde gegen den 18-jährigen Zuschauer ein Strafermittlungsverfahren eingeleitet, er muss sich wegen Beleidigung mit rassistischem Hintergrund verantworten.

"Wir finden es vorbildlich, dass Zuschauer solche Undinge melden. In der Gesellschaft darf Rassismus keinen Platz haben, auch nicht im Basketball", sagte Bayerns Medienchef Andreas Burkert auf Anfrage. "Wir sind bestürzt und verurteilen den Vorfall in aller Schärfe", teilte auch Alba mit und ergänzte, Diskriminierung "wird von uns konsequent geahndet und strafrechtlich verfolgt". Der Vize-Meister lobte ebenfalls die anderen Fans, "die beispielhaft reagiert haben".

In der Basketball-Bundesliga war es im September bereits zu einem rassistischen Vorfall gekommen, als Ludwigsburgs Spieler Konstantin Konga bei einer Partie in Weißenfels beleidigt wurde. Der gastgebende Syntainics MBC bat bei Konga um Entschuldigung, ermittelte die Person auf den Rängen und schloss sie bis Jahresende aus der Halle aus.

Der Vorfall in Berlin erinnert auch an ein Fußball-Länderspiel in Wolfsburg vom März, als drei Männer auf den Rängen deutsche Spieler wie Leroy Sané und Ilkay Gündogan beleidigten. Ein Journalist, der als Gast dabei war, machte den Vorfall danach öffentlich.

Sportlich hatten die Bayern an einem komplizierten Abend in Berlin ein Happy End gefeiert - und das vor allem wegen Nationalspieler Maodo Lo. Der Aufbauspieler rettete den deutschen Meister durch zwei Dreipunktewürfe in den letzten zehn Sekunden der regulären Spielzeit in die Verlängerung, dort sorgte er dann mit zwei Freiwürfen kurz vor Schluss für den Sieg. "Dass wir nochmal zurückgekommen sind, ist echt ein Wunder", resümierte der 26-Jährige bei Magentasport.

Die Bayern feierten trotz 25 Ballverlusten den ersten Auswärtssieg der Saison in der europäischen Königsklasse. "Wir haben noch viel Raum für Verbesserung und die lange verletzten Spieler brauchen noch Zeit, sie haben kaum mit uns trainiert und waren so lange weg. Aber ich bin optimistisch, dass wir uns mit der Zeit steigern", sagte Coach Dejan Radonjic vor dem nächsten Euroleague-Spiel schon am Freitag (20.30 Uhr) daheim gegen Titelfavorit FC Barcelona.

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