Bayerischess Agrarministerium kritisiert Urteil: Kükentöten schnell beenden

München - Nach dem Urteil zum massenhaften Töten von männlichen Küken des Bundesverwaltungsgerichts hat das CSU-geführte bayerische Agrarministerium ein schnelles Ende der umstrittenen Praxis gefordert.
"Auch wenn sich das Gericht nicht zu den Übergangsfristen geäußert hat: Klar ist, dass das Kükentöten schnellstmöglich beendet werden muss", sagte ein Ministeriumssprecher in München. Dazu müssten die Verfahren zur Geschlechtsbestimmung oder die Züchtung von Zwei-Nutzungs-Hühnern jetzt rasch zur Praxisreife geführt und flächendeckend etabliert werden. Zwei-Nutzungs-Hühner können sowohl zum Eierlegen als auch zum Schlachten gehalten werden.
Was sind die Alternativen zum Kükentöten?
Die Leipziger Richter hatten am Donnerstag zuvor das massenhafte Töten männlicher Küken in der Legehennenzucht bis zur Einführung alternativer Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Hühnerei als weiter zulässig eingestuft (BVerwG 3 C 28.16 und 3 C 29.16).
Aus Sicht des Ministeriums ist dieser Punkt längst erreicht: "Die Geflügelwirtschaft hat sich bereits vor Jahren gemeinsam mit der Wissenschaft und unterstützt von der öffentlichen Hand auf den Weg gemacht, um Alternativen zum Kükentöten zu entwickeln", sagte der Sprecher.
Gegen Kükentöten: Verbraucher müssen Mehrpreis für Eier akzeptieren
Mit den Verfahren zur Geschlechtsbestimmung im Ei und der Zucht von Zwei-Nutzungs-Hühnern beispielsweise stünden Möglichkeiten zur Verfügung, das Töten zu beenden. "Diese Möglichkeiten müssen jetzt auch schnellstmöglich flächendeckend genutzt werden", so der Sprecher. Darüber hinaus müssten aber auch die Verbraucher mitmachen und den Mehrpreis für entsprechende Eier akzeptieren.
Video zum Urteil
Lesen Sie hier: Wölfe reißen Tiere in Bayern - AfD und CSU fordern Lösung