Bayerisches Rotes Kreuz: Am liebsten bluten die Unterfranken

2000 Blutkonserven braucht Bayern – jeden Tag. Und nur jede Zehnte davon für Unfallverletzte.
Anja Perkuhn |
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München – Momentan ist das Bayerische Rote Kreuz zufrieden mit den Blutvorräten, die es im Freistaat gibt, sagt BRK-Sprecher Christian Kohl. „Aber für uns beginnt das Spiel jeden Tag aufs Neue“.

Was er meint: Jeden Tag werden in Bayern etwa 2000 Blutkonserven benötigt – davon nicht so viele wie man denken mag für beispielsweise Verletzte nach Autounfällen. „Das sind nur etwa zehn bis zwölf Prozent“, sagt Kohl. „Und die Zahl steigt trotz der Motorradsaison im Sommer gar nicht so eklatant, wie man meinen möchte.“ Die meisten Konserven werden stattdessen verwendet für Anwendungen im Rahmen von Therapien für schwere Krankheiten, zum Beispiel Krebs.

 

„Es ist schwieriger, Stadtmenschen zum Spenden zu bewegen“

 

Unter dem Motto „Blut verbindet uns alle“ will das Rote Kreuz (DRK) am Weltblutspendertag diesen Dienstag deshalb bundesweit auf die Bedeutung der ehrenamtlichen Spenden aufmerksam machen. Im kommenden Monat veranstaltet das BRK in München nur zwei Spendetermine (einen davon heute beim BRK Aubing, Altostr. 16, von 15 bis 20 Uhr) – von etwa 4400 Terminen im Jahr in ganz Bayern.

Das hat einerseits damit zu tun, dass es für das BRK schwer ist, eine passende Location zu finden: Der Dienst baut seine Struktur noch auf, erst zum April hat er den Blutspendedienst des Städtischen Klinikums München übernommen. „Außerdem ist es schwieriger, Stadtmenschen zum Spenden zu bewegen“, sagt Kohl. „Da gibt es ein eklatantes Gefälle: Wir haben Landkreise, wo 14 Prozent der Bevölkerung zum Spenden kommen. In Großstädten wie München sind es unter einem Prozent.“

Während das Spenden auf dem Land oft ein „soziales Happening“ sei, gehe das in der Anonymität der Stadt leicht unter. Sechs der 13 Kreisverbände in Bayern, die im vergangenen Jahr eine zweistellige Spenderquote hatten, liegen in Unterfranken – zum Beispiel Hassberge, Bad Kissingen und Main-Spessart. München steht mit 0,38 Prozent am Ende der Spendenquoten-Liste.

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