Bayerischer Touristen-Hotspot bekommt spektakuläre Neuerung: Neue Hängebrücke vor der Partnachklamm

Insgesamt 36 Meter lang, rund 450.000 Euro teuer – seit Montag hat die Partnachklamm in Garmisch-Partenkirchen eine neue Hängebrücke. Allerdings nicht wie man sie sich eigentlich vorstellen würde, sondern eine mit Stufen.
Die neue Stufen-Hängebrücke schwebt über einer Hangrinne am Südende der Klamm. Da es dort zwischen Anfang und Ende einen großen Höhenunterschied gibt, haben die Architekten die schwebende Stufentreppe konstruiert. So konnte eine zu steile Steigung von 23 Prozent vermieden werden, teilt der Markt Garmisch-Partenkirchen zur Eröffnung der neuen Attraktion am Montag mit.

Konstruktion der Brücke ist eine Seltenheit
Der betroffene Rundwanderweg vom Südende der Klamm nach Vordergraseck ist laut Gemeinde ganzjährig beliebt, besonders bei Familien und älteren Besuchern.
Solche Hängebrücken-Konstruktionen wie die, die es nun in der Partnachklamm zu bestaunen gibt, sind selten - eine ähnliche Brücke finde man etwa im Ötztal. Die Hängebrücke sei ein "bemerkenswertes technisches und touristisches Highlight", teilt der Markt mit.
Immer häufiger gab es Schäden
Ein touristisches Highlight zu schaffen, ist aber nicht Hauptgrund des Brückenbaus. Die Gemeinde hatte sich aufgrund der immer häufiger auftretenden Schlammlawinen zu dem teuren Bau entschieden.

Im Zuge des Klimawandels hatten diese sich gehäuft und große Schäden hinterlassen. Die Instandhaltungsmaßnahmen hatten jährlich über 25.000 Euro gekostet.
Die Brücke soll nun den Plänen nach das ganze Jahr, also auch im Winter, begehbar sein, sagt Presssprecherin Silvia Käufer-Schropp der AZ. Zwar seien einzelne Teilstücke der Klamm temporär immer wieder gesperrt, aber grundsätzlich soll die Brücke das ganze Jahr hinweg offen sein.
Wintereinbruch verzögerte die Arbeiten
Im Frühjahr 2023 hatte man sich auf die Suche nach einer Baufirma gemacht, Anfang Oktober hatten die Bauarbeiten begonnen. Ein Unternehmen aus Zirl in Österreich hatte die Umsetzung übernommen. Im Mai hätte man fertig sein wollen, jedoch verzögerte der Wintereinbruch die Arbeiten, wie die Gemeinde mitteilt.

Der Klimawandel macht der Partnachklamm immer wieder zu schaffen. Im vergangenen Jahr war in der Klamm selbst eine neue eiserne Brücke gebaut worden. Die Brücke war bei einem Hochwasser stark beschädigt worden, ein Baumstamm war auf das Bauwerk gestürzt.
Auch zu Felsstürzen kommt es immer wieder. Erst im November löste sich ein 2,5 Kubikmeter großer Brocken aus der Wand und fiel auf den Weg herab, der zum Haupteingang der Partnachklamm führt. Daraufhin wurde ein 90.000 Euro teures Sicherheitsnetz von der Gemeinde installiert.
Jährlich besuchen rund 300.000 Menschen die Partnachklamm. Die rund 700 Meter lange und teils über 80 Meter tief eingeschnittene Felsenschlucht ist seit 1912 ein Naturdenkmal und begehbar.