Bayerischer CSU-Kandidat plädiert für Cannabisfreigabe
Er ist 73 Jahre alt, Unternehmer, im Sonnenstaat Kalifornien geboren, seit Jahrzehnten ein Oberpfälzer und Mitglied in der CSU. Für die kandidiert Frank Mosher auf Listenplatz 40 für den Regensburger Stadtrat. Mit seiner Forderung nach Legalisierung von Marihuana hat er jetzt auch seine Parteifreunde überrascht.

"Ich denke, wir könnten der Polizei und den Behörden viel Arbeit ersparen, indem wir in Regensburg oder Bayern oder Deutschland Marihuana dekriminalisieren würden", sagt Mosher in seinem Wahlkampfvideo, das er in dieser Woche auf Facebook ins Netz stellte. Das beschert ihm erwartungsgemäß einige "Gefällt mir"-Klicks und auch Zuspruch in den Kommentaren. "Wenigstens einer in der CSU, der die ideologische Verfolgung in Frage stellt", ist da zu lesen.
Bundesdrogenbeauftragte Ludwig fährt harten Kurs gegen Cannabis
Die Bundestagsabgeordnete Astrid Freudenstein, die für die CSU den Chefsessel im Rathaus erklimmen will, zeigt sich gelassen. "Bei uns in der CSU", wird sie vom BR zitiert, "mehren sich die Stimmen, die sich einen neuen Umgang mit Marihuana wünschen." Ihre Parteifreundin aus der CSU, Daniela Ludwig, gehört allerdings nicht dazu. Sie ist die Bundesdrogenbeauftragte, fährt einen harten Kurs und ist gegen die Freigabe.
Als politische Zielgruppe dürften die Marihuana-Konsumenten nicht ganz uninteressant sein. Nach Angaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist der Cannabis-Konsum erneut angestiegen. 22 Prozent der 18- bis 25-Jährigen räumten ein, schon mal gekifft zu haben.
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