Bayerische Wirtschaft sieht Zenit überschritten

München (dpa/lby) - Die Hochstimmung in der bayerischen Wirtschaft flaut ab. Nach einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) sehen die Betriebe im Freistaat ihre aktuelle Geschäftslage bei weitem nicht mehr so gut wie noch im Herbst. Und für das kommende Halbjahr halten sich optimistische und pessimistische Erwartungen fast die Waage. "Der konjunkturelle Zenit ist überschritten", sagte der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), Bertram Brossardt. "Das goldene Jahrzehnt neigt sich seinem Ende zu." Das IW hatte im Auftrag der vbw im Mai 514 Betriebe in Bayern befragt.
Am besten ist die Stimmung weiterhin im Baugewerbe, am schlechtesten in der Vorleistungs- und Investitionsgüterindustrie. Als die mit Abstand größten Risiken sehen die befragten Betriebe nicht etwa Protektionismus oder Klimapolitik, sondern steigende Kosten und einen Mangel an qualifizierten Arbeitskräften.
Der Beschäftigungsanstieg setzt sich fort, aber langsamer. Laut Umfrage wollen rund 30 Prozent der bayerischen Unternehmen die Beschäftigung in den nächsten Monaten ausweiten, 22 Prozent wollen Stellen abbauen. Derzeit liegt die Arbeitslosenquote in Bayern bei 2,7 Prozent. Die vbw rechnet heuer mit 0,9 Prozent Wirtschaftswachstum im Freistaat.