Bayerische Wirtschaft sieht Hoffnungsschimmer
München (dpa/lby) - Der Bayerische Industrie- und Handelskammertag (BIHK) hat den Corona-Fahrplan der Staatsregierung als "ersten wichtigen Schritt in Richtung Normalisierung" begrüßt, aber Nachbesserungen gefordert. Zumindest Teile der Wirtschaft könnten wieder planen, "endlich sehen wir Licht am Ende des Tunnels", sagte BIHK-Präsident Eberhard Sasse am Donnerstag.
Vor allem die ab 20. und 27. April geplante Wiedereröffnung einiger Bereiche des Einzelhandels sei wichtig. Nicht nachvollziehbar sei allerdings die Begrenzung der Ladengröße auf 800 Quadratmeter, weil Hygiene- und Abstandsregeln unabhängig von den Flächen gewährleistet werden könnten. Andere Bundesländer erlaubten größeren Handelsgeschäften wenigstens, Ladenflächen auf 800 Quadratmeter zu beschränken. "Weniger Geschäft ist immer noch besser als gar kein Geschäft", sagte Sasse.
Für Tausende Hotels, Gasthäuser und Veranstalter werde es dagegen schwer, weitere Wochen ohne Geschäft zu überstehen. Ohne schnelle zusätzliche Maßnahmen "werden wir diese Unternehmen nicht über die Zeit retten", warnte der BIHK-Präsident.
Grundsätzlich stimme das Paket aus Bayernfonds, Steuerstundungen, Sofort- und Kredithilfen. "Kein anderes Bundesland kann solch einen starken Schutzschirm vorweisen." Aber Soforthilfen und Kredite müssten schneller fließen, das Personal zur Bearbeitung müsse notfalls erhöht und das Online-Verfahren besser werden. Zusätzliche Förderung für klassische Gründer-Unternehmer könnten geboten sein. Die Wirtschaft gehe verantwortungsvoll mit den Lockerungen um. Die Unternehmen erstellten jetzt die notwendigen Hygienekonzepte.