Bayerische AfD-Abgeordnete zeigen eigene Fraktionschefin an
München - Die Querelen und Machtkämpfe innerhalb der bayerischen AfD-Landtagsfraktion gehen in eine neue Runde.
Wie der BR berichtet, haben mehrere AfD-Abgeordnete eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft München gegen ihre Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner gestellt. Dies bestätigten zwei AfD-Abgeordnete dem BR.
Demnach soll Ebner-Steiner den privaten E-Mail-Verkehr von sieben AfD-Abgeordneten in einer AfD-internen Facebook-Gruppe mit über 500 Mitgliedern veröffentlich haben.
Katrin Ebner-Steiner veröffentlicht private E-Mails bei Facebook
In besagten Mails sollen unter anderem die AfD-Abgeordneten Franz Bergmüller und Uli Henkel über die Möglichkeit, Fraktionschefin Ebner-Steiner von einem Rücktritt zu überzeugen, gesprochen haben. Dafür sollte ihr eine Unterschriftenliste von 13 AfD-Abgeordneten überreicht werden, die Ebner-Steiner zum Rücktritt aufforden sollten.
Doch bevor diese Unterschriften gesammelt werden konnten, habe Ebner-Steiner den E-Mail-Verkehr bei Facebook veröffentlicht mit den Worten, sie sei "menschlich bestürzt und enttäuscht". Mit den Drahtziehern sei "nicht mal mehr ein Hauch konstruktiven Umgangs" möglich, es dürfe keine Zusammenarbeit mehr mit ihnen geben.
Während einer Fraktionssitzung vor einigen Wochen entbrannte über den Inhalt der Mails - und deren Veröffentlichung eine heftige Debatte unter den AfD-Abgeordneten.
AfD-Abgeordnete fordern Rücktritt von Ebner-Steiner
Mehrere Abstimmungen über den Ausschluss einzelner Abgeordneter und auch Ebner-Steiners Vertrauensfrage endeten mit einem Patt. AfD-Abgeordnete wie Anne Cyron und Franz Bergmüller riefen daraufhin auch öffentlich Ebner-Steiner dazu auf, von ihrem Amt als Fraktionschefin abzutreten.
Es ist nicht das erste Mal, dass bei der bayerischen AfD parteiinterne Streitereien für Schlagzeilen sorgten. So wie der Austritt des anfänglichen AfD-Fraktionschefs Markus Plenk im Frühjahr 2019. Plenk hatte damals erklärt, er habe es satt, "die bürgerliche Fassade einer im Kern fremdenfeindlichen und extremistischen Partei zu sein".
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