Bavarian English: Aiwangers (unfreiwilliger) Oettinger-Moment

München - Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) ist nach seiner Eröffnungsrede bei "Bits & Pretzels" regelrecht gefeiert worden. Warum? Aiwanger hielt die kurze Ansprache auf Englisch – beziehungsweise auf Bairisch-Englisch.
Applaus brandete auf. "Du hast es geschafft", rief jemand aus dem Publikum. Ganz ernst gemeint dürfte das Lob also wohl nicht gewesen sein: Aiwanger las ab, schien sich nicht ganz leicht damit zu tun und sein niederbayerischer Akzent kam auch im Englischen deutlich durch.
Auch auf Twitter meldeten sich einige Messe-Teilnehmer zu Wort: "Wenn Hubert #Aiwanger einfach mal Barack #Obama die Show stiehlt", schrieb einer. "Ein Wirtschaftsminister oder Comedian? Alle Klischees perfekt bedient inklusive Bavarian English", zwitscherte ein anderer.
Aiwangers Rede amüsiert das Netz
Oder: "Ein Oettinger-Moment. Bayerns Wirtschaftsminister versucht English zu reden." Auch der im Herbst scheidende deutsche EU-Kommissar Günther Oettinger (CDU) hatte immer wieder mit seinem schlechten Englisch Schlagzeilen gemacht ("we are all sitting in one boat...").
Bei dem Wirbel um die Art seines Vortrags ging der Inhalt fast unter. Aiwanger präsentierte die Initiative "Gründerland Bayern", die es Firmengründern künftig leichter machen soll, im Freistaat Fuß zu fassen. Bei der Messe trat nach Aiwanger noch der ehemalige US-Präsident Brack Obama auf.
Aiwanger verteidigt seine Rede
Aiwanger selbst hat die bayerische Sprachfärbung seiner englischsprachigen Rede verteidigt. Die gesamte Gründermesse sei auf dem bayerischen Klischee aufgebaut. "Da wäre es ein Stilbruch, in feinem, näselndem Englisch statt mit bayerischem Dialekteinschlag zu eröffnen", erklärte er kurz nach seinem Auftritt am Sonntag.
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