Baustellen sorgen für Umsteige-Chaos
Für über 3 Millionen Euro erneuert die VAG U-Bahn-Gleise und baut die Straßenbahn-Trasse der Linien 4 und 6 aus.
NÜRNBERG Es ist eine echte Geduldsprobe: Für zwei U-Bahnstationen, von der Lorenzkirche zum Aufseßplatz, fährt man fast 15 Minuten! Und will man von Gostenhof nach Langwasser, muss man zweimal die überfüllte U-Bahn wechseln! Denn die U1 verkehrt zwischen Weißer Turm und Hauptbahnhof nur eingleisig im Zehn-Minuten-Takt.
Der Grund für das Verspätungs- und Umsteige-Chaos: Die VAG erneuert für 300.000 Euro im U-Bahnhof Aufseßplatz die bald 25 Jahre alten Gleise und eine Weiche. Noch bis kommenden Montag wird im Bahnhof lautstark in zwei Schichten rund um die Uhr gearbeitet.
„Uuuuund hepp“ ruft Gleisbau-Meister Karl-Heinz Grundmann, dann schnappt die 30-Meter-Schiene dröhnend in ihre Halterungen. 149 Millimeter ist sie hoch, 1,5 Tonnen schwer. Das muss sie auch sein, schließlich donnern in einer Woche wieder die über 100 Tonnen schweren Nürnberger U-Bahnen über sie hinweg.
Bis das der Fall ist, werden von den 24 Gleisbauern der VAG insgesamt 200 Meter Schiene im U-Bahnhof Aufseßplatz erneuert und eine neue Weiche eingebaut.
Ab Montag gibt's eine Woche Pause
Das wurde nötig, da die Stahlräder der Züge jedes Jahr rund einen Millimeter der Schiene abschmirgeln. Im Bahnhofsbereich werden die Gleise durch das Beschleunigen und Bremsen besonders angegriffen.
Wenn die Bauarbeiten bis Montag abgeschlossen sind, haben die VAG-Fahrgäste erst einmal eine Woche Pause – doch danach geht die eingleisige Sperrung weiter, diesmal auf der anderen Seite des Bahnhofs. Die Sperrungen wurden extra in die Sommerferien gelegt, weil dann weniger Fahrgäste mit der U-Bahn unterwegs sind.
Doch die Unter-Tage-Baustelle ist nicht die einzige, die zu Verdruss bei den Franken führt. Rund um den Plärrer und bis zum Steinbühler Tunnel wird für 2,8 Millionen Euro die Straßenbahn-Trasse der Linien 4 und 6 noch bis Ende November zweispurig ausgebaut und eine neue Haltestelle eingerichtet. Das dürfte vor allen Dingen die Autofahrer treffen, die mit einer Verengung der Steinbühler Straße auf nur eine Spur leben müssen.
Die VAG-Fahrgäste können dagegen ohne Verspätung in Ersatz-Busse umsteigen. mm
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