Bauernpräsident nimmt Landwirte in Schutz

Werden einige Bauern immer radikaler? Diese Befürchtung äußert Bayerns Agrarministerin Kaniber in einem Zeitungsinterview. Bauernpräsident Heidl betont die schwierige Situation der Landwirte.
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Zahlreiche Landwirte stehen mit Traktoren auf dem Festplatz. Foto: Armin Weigel/dpa/Archivbild
dpa Zahlreiche Landwirte stehen mit Traktoren auf dem Festplatz. Foto: Armin Weigel/dpa/Archivbild

München (dpa/lby) - Der Präsident des Bayerischen und Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes, Walter Heidl, nimmt Landwirte gegen den Verdacht der politischen Radikalisierung in Schutz. Die Proteste der vergangenen Wochen und Monate hätten deutlich gemacht, dass sich auf den Höfen "ein riesiger Berg an Problemen" aufgetürmt habe, sagte Heidl der Deutschen Presse-Agentur. "Doch statt Lösungen werden von Seiten der Politik immer neue Vorschriften und widersinnige Regelungen auf den Weg gebracht."

Oft würden notwendige Entscheidungen aufgeschoben und Probleme nicht nach fachlichen Gesichtspunkten bewertet, sondern mit Blick auf Trends und Umfrageergebnisse. "Deshalb ist der Ärger und der Unmut von vielen Landwirten nachvollziehbar und gerechtfertigt."

Bayerns Agrarministerin Michaela Kaniber (CSU) hatte zuvor in den "Nürnberger Nachrichten" (Dienstag) vor der Gefahr einer Radikalisierung frustrierter Bauern gewarnt. Während die Mehrheit der Landwirte für die Suche nach Kompromissen Verständnis habe, gebe es "leider auch eine Gruppe, die ihre Meinung über alles stellt und sich von Fakten nicht beirren lässt. Und da laufen wir Gefahr, dass sich das radikalisiert und vom rechten Lager unterwandert wird", sagte Kaniber der Zeitung.

Viele dieser sich radikalisierenden Bauern würden Parolen skandieren, die "eindeutig die Handschrift der AfD tragen". So werde die EU grundsätzlich schlechtgeredet. "Die AfD redet den Bauern ein, dass sie auf das Geld der EU und weitere Subventionen nicht angewiesen seien und wenn sie es nicht nähmen, auch nicht an deren Richtlinien und Gesetze gebunden wären."

Protest und Kritik alleine reichten nicht, um Lösungen zu erreichen, betonte Bauernpräsident Heidl allerdings auch. "Wir müssen den Dialog suchen, Gespräche führen, Verständnis wecken, fachliche Infos an die Politik herantragen und deutlich machen, wo die praktischen Probleme liegen."

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