Bauernhof in Oettingen: Tierschützer von Animals United klagen

Oettingen/München - Im Dezember des vergangenen Jahres machte die Tierschutzorganisation "Animals United e.V." auf die verheerenden Zustände auf einem Bauernhof in Oettingen (Lkr. Donau-Ries) aufmerksam. Von grober Vernachlässigung, mangelnder und falscher Verpflegung, grausamen Todesfällen und erschreckenden Hygienemängeln war damals die Rede.
Jetzt, rund drei Monate später, waren die Tierschützer wieder vor Ort. Die Lage vor Ort bezeichnen sie weiterhin als "katastrophal und untragbar". Neue Foto- und Videoaufnahmen sollen diesen Vorwurf untermauern.
Noch immer gibt es etliche nicht funktionierende Tränken für die Rinder, viele weitere sind stark verschmutzt, das Wasser in einigen Eimern ist gefroren. Die Fäkalien im Stall wird auch nach einer Inspektion durch das zuständige Veterinäramt nicht entsorgt – Bilder vom Dezember 2017 zeigten damals, wie sich der Kot der Tiere mehrere Meter hoch an der Wand türmten. Geändert hat sich seitdem relativ wenig.
Kadaver und Fäkalien: Der "Horror-Hof von Oettingen"
Tierschützer erstattet erneut Anzeige beim Veterinäramt
Allgemein ist der Stall, in dem die Rinder untergebracht sind, stark vermüllt. Auch an den hygienischen Zuständen habe sich den Tierschützern zufolge nichts geändert. "Animals United e.V." hat deshalb in der vergangenen Woche erneut Anzeige beim Veterinäramt erstattet sowie die Bürgermeisterin informiert. Für die Tierschützer liegen weiterhin klare Verstöße gegen das Tierschutzgesetz vor, die eine Beschlagnahmung des Hofs rechtens machen würden.
Nach der ersten Veröffentlichung von Fotos und Videos im Dezember 2017 zeigte sich die Stadt schockiert, das Veterinäramt inspizierte den Hof anschließend. Große Mängel stellten sie allerdings nicht fest, lediglich kleinere Auflagen wurden erteilt, die der Bauer aber augenscheinlich auch nicht erfüllt hat.
"Die aktuellen Aufnahmen zeigen, dass der Bauer die ihm gestellten Auflagen nachweislich nicht einhalten kann. Es muss akut etwas getan werden, um die Tiere und ihn zu schützen. Die vorgeschobene mangelnde Gesetzeslage ist kein Argument, sondern sollte direkt vom Landratsamt beim Gesetzgeber angeprangert werden statt diese als Ausrede zu nutzen. Auch der Wille der Stadt und der Bürgermeisterin scheinen schwach. Letztere beteuert, dass es schwer sei, den Bauern zu erreichen, während sie die Vorwürfe zurückweist, die Stadt würde zu wenig machen. Der Mann ist jeden Tag auf seinem Hof, schwer erreichbar sieht anders aus, echter Einsatzwillen auch", so Viktor Gebhart von Animals United e.V..
Ein aktuelles Video vom Oettinger "Horror-Hof" sehen Sie hier
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