Bauermanns Lieblingsschüler: Fans feiern Pleiß
Doch Bundestrainer warnt den Bamberger Jung–Star: „Er muss sein Talent umsetzen“
BAMBERG Er ist der Shooting-Star im deutschen Basketball, der erst 20-jährige Bamberger Tibor Pleiß. Das bewies der 2,15 Meter lange Lulatsch auch beim versöhnlichen 68:54-Erfolg über WM-Gastgeber Türkei zum Abschluss des Super-Cups, den Litauen im Finale gegen Kroatien gewann (AZ berichtete).
Nach Jan Jagla (14 Punkte) war Pleiß mit elf Zählern zweitbester deutscher Werfer, stahl aber seinem Kollegen die Show. Gleich zu Beginn räumte er den türkischen NBA-Star Ömer Asik (Chicago Bulls) mit einem Monster-Block unter dem Korb ab.
Sogar die Los Angeles Lakers hatten Pleiß auf dem Zettel
Später düpierte Pleiß auch noch den anderen türkischen NBA-Profi Hidayet Türkoglu (Phönix Suns) mit einer gelungenen Bogenlampe – die über 5000 Zuschauer in der JAKO Arena flippten total aus. Kein Wunder, dass auch Bundestrainer Dirk Bauermann den jungen Riesen für eines der größten Center-Talente in Europa hält.
Wie ein Komet stieg der „Spargel-Tarzan“ in den zurückliegenden Monaten am Basketball-Himmel auf. Zuerst holte er mit den Brose Baskets das Double, dann sicherte sich Oklahoma City Thunder die Rechte von Pleiß für die NBA. International renommierte Vereine wie Real Madrid oder Virtus Rom hatten ihm Verträge unterbreitet. Sogar der NBA-Champion von 2009 und 2010, die Los Angeles Lakers, zeigte Interesse.
Bei der Weltmeisterschaft wartet die nächste Herausforderung
Doch der Überflieger blieb auf dem Boden und entschied sich, für ein weiteres Jahr in Bamberg zu bleiben, weil die Brose Baskets in der EuroLeague, der europäischen Königsklasse, am Start sind. Nicht ganz unschuldig daran ist sicher auch Dirk Bauermann, sein großer Förderer: Tibor muss wissen, dass das ganze Gerede über NBA und Draft das Eine ist, sich auf höchstem europäischen Niveau zu bewähren aber das Andere. Er muss sein Talent umsetzen."
Bald steht für Tibor Pleiß die nächste Herausforderung an. Bei der WM-Premiere am 28. August muss er im Trikot der deutschen Nationalmannschaft gegen das argentinische Center-Duo Fabricio Oberto vom NBA-Meister 2005 San Antonio Spurs und Luis Scola (Houston Rockets) ran. Werner Haala