Bartsch weist Kritik aus Bayern an Ramelow zurück
Berlin (dpa/lby) - Linksfraktionschef Dietmar Bartsch hat die scharfe Kritik aus Bayern an Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) wegen dessen Corona-Politik zurückgewiesen. "Herr Söder hat noch Starkbierfeste durchführen lassen, als die Corona-Krise schon im Land war", sagte der Bundespolitiker am Dienstag in Berlin. Er verwies auf die hohen Infektionszahlen in Bayern und warf Ministerpräsident Markus Söder (CSU) vor, sich in der Krise profilieren zu wollen. "Viel zu lange ist gerade in Bayern die Gefahr unterschätzt worden, und jetzt ist eine Situation entstanden, dass derjenige, der die höchste Zahl der Infizierten und die größten Probleme hat, sich als Richter darstellt."
Jeder erkenne, dass es auch darum gehe, sich als Kandidat für die Kanzlerschaft zu profilieren, sagte der Fraktionschef der Linken im Bundestag. Ramelow hatte sich in den vergangenen Tagen für eine neue Strategie in der Corona-Pandemie ausgesprochen, wonach es keine vom Land verordneten Beschränkungen mehr geben sollte. Söder hatte die Ankündigung als "fatales Signal" bezeichnet.
Bayern hat den Statistiken der Bundesländer zufolge besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen. Gerechnet auf 100 000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 357,5 die meisten Infektionen.