Bambergs Maskottchen: Papa Bob (70)

Trainer Flemings Vater ist zu Besuch – seitdem sind die Broses unbesiegt. Am Sonntag erstes Halbfinale
BAMBERG In der fünften Jahreszeit, den Playoffs, sind die Basketballer besonders abergläubisch. Auch die Spieler der Brose Baskets schwören vor dem ersten Halbfinale um die deutsche Meisterschaft am Pfingstsonntag, 17 Uhr, bei den EWE Baskets Oldenburg auf Rituale. Zum Beispiel: Wer sich rasiert, verliert. Deshalb sind für die Zeit der „Best of Five“- Serien die Rasierer eingemottet. Die Bärte sprießen und geben den Profis ein wildes Outfit.
Auch Bambergs Trainer Chris Fleming pflegt besonderen Eigenheiten. Zu den Playoffs lässt er immer seiner Eltern aus den USA einfliegen. Heuer entpuppt sich sein 70-jähriger Vater Robert „Bob“ als wichtiger Glücksbringer für die Bamberger.
Seit der ehemalige Lehrer und Basketball-Coach einer High-School in Oberfranken weilt, haben die Brose Baskets kein Spiel mehr verloren. Sie besiegten zwei Mal die MEG Göttingen und schafften den Sprung unter die besten vier Mannschaften Deutschlands. Doch der leidenschaftliche Basketball-Fan aus den Staaten sieht seine Mission noch nicht beendet. „Ich bleibe bis zur Meisterschaft hier.“
Klappt's bei den Flemings mit dem Meisterbaby?
Natürlich drückt Bob Fleming auch morgen in Oldenburg seinem Filius und dessen Team ganz fest die Daumen. „Vor Ort in der EWE Arena“, verrät er stolz. Und damit der Zauber auch wirkt, kommt der US-Edelfan immer im gleichen Outfit, schwarzes Pique-Hemd mit offiziellem Brose Baskets Logo, Blue-Jeans, weißen Sportsocken und Sportschuhen. „Gewaschen werden die Kleidungsstücke erst nach dem Titel“, so der Pensionär.
Normalerweise wäre Bob Fleming heute mit der Mannschaft angereist. Doch er fuhr schon vor einigen Tagen in den Norden. Mit einem Sonderauftrag seines Sohnes. Im Haus der Flemings in Quakenbrück, wo der jetzige Brose-Coach sieben Jahre lang die Artland Dragons zu einem Topteam geformt hatte, muss er das Kinderzimmer streichen.
Denn die Flemings erwarten Mitte Juni ihr erstes Kind, wahrscheinlich einen Jungen. Wird’s ein Meisterbaby? Das Timing könnte stimmen. Am Donnerstag, 25. Juni findet das fünfte und letzte Finale statt. Doch dazu müssen die Bamberger erst einmal den Hauptrunden-Dritten Oldenburg mit drei Siegen aus dem Weg räumen. Werner Halma