Bambergs Bosse mucken auf
BAMBERG Schon wieder Zoff um die Schiedsrichter in Bamberg vor dem dritten Playoff-Viertelfinale gegen die Artland Dragons am Mittwoch (19 Uhr, live auf sport1.de): Nach der 72:86- Pleite in Quakenbrück und dem Ausgleich zum 1:1 in der Serie „best-of-five“ rückten die Referees Boris Schmidt, Markus Hesse und Martin Wrasse in den Fokus der Kritik. Im ersten Viertel hatten die Schiris elf Fouls gegen die Gastgeber, aber nur zwei gegen die Brose Baskets verhängt. In den folgenden drei Vierteln (30 Minuten) kassierten die aggressiven „Drachen“ lediglich neun Foulpfiffe, während Bamberg 20 Mal bestraft wurde.
"Unsere Referees pfeifen das, was sie sehen"
Diesen Missstand hatten auch die Bamberger Bosse deutlich angeprangert. Manager Wolfgang Heyder: „Wir haben uns von der sehr harten Spielweise der Drachen den Schneid abkaufen lassen.“ Selbst der ansonsten sehr zurückhaltende Bamberger Cheftrainer Chris Fleming, war angefressen: „Die Schiedsrichter haben vom ersten zum zweiten Viertel ihre Linie geändert.“ Diesen Vorwurf weist allerdings Jens Staudenmayer, Leiter Sport und Instructor des Schiedsrichter-Referats der Bundesliga, zurück: „Ich war selbst vor Ort und habe nicht erkennen können, dass die Schiedsrichter ihre Linie geändert haben. Unsere Referees pfeifen das, was sie sehen. Das kann im Einzelfall natürlich auch mal falsch sein.“
In Europa werden Schiri-Fehler hart bestraft
Äußerst unglücklich agiert zur Zeit besonders der einstige Star-Schiri Boris Schmidt, dem inzwischen Robert Lottermoser den Rang abgelaufen hat, als dieser kürzlich sogar das Finale der EuroLeague leiten durfte. Schmidt war bereits beim ersten Playoff-Halbfinale zwischen Frankfurt und Alba Berlin in der dramatischen Schlussphase ein gravierender Fehler unterlaufen, als er beim Stand von 81:80 für Alba übersehen hatte, dass der Ball nicht der Korbring berührt hatte. Deshalb wurde die Wurfuhr nicht gestoppt und den Frankfurtern etwa sieben Sekunden und damit die Möglichkeit zum Sieg gestohlen.
Eine harte Linie verfolgt die Union der europäischen Basketball-Ligen (ULEB) gegenüber ihren Referees. Als beim Match Real Madrid – Brose Baskets in der Verlängerung ein glasklarer Dreier von Brian Roberts nur mit zwei Punkten gewertet und dabei sogar ein Foul übersehen worden war, wurden die Schiedsrichter für ein paar Wochen aus dem Verkehr gezogen.