Bamberger Stadtrat uneins: Die Arena wackelt gewaltig

Heute Entscheidung über den Kauf der Halle. Die Meinungen darüber gehen weit auseinander
BAMBERG Heute ab 16 Uhr entscheidet der Bamberger Stadtrat sinnigerweise im Spiegelsaal der Harmonie des E.T.A.-Hoffmann-Theaters in einer öffentlichen Sitzung über die Zukunft der Brose Baskets Bamberg.
Spricht sich das Kommunal-Parlament mit Mehrheit (mindestens 23 Stimmen) für eine Übernahme der Halle durch eine städtische Gesellschaft aus, kann das zur Zeit beste Basketball-Team Deutschlands ihre Titel in der am 3. Oktober beginnenden Saison verteidigen. Stimmt der Stadtrat gegen den Kauf der drittgrößten Multifunktionshalle Bayern, droht dem Spitzenbasketball das Aus. Denn dann müsste der vorläufige Insolvenzverwalter Siegfried Beck die Arena noch in dieser Woche zusperren.
Bamberger Politik ist sich uneinig
Um dies zu verhindern, tüfteln alle Beteiligten hektisch an einem Notplan B. Wie der aussehen könnte, stellte der Nürnberger Rechtsanwalt Beck gestern in einer nichtöffentlichen Stadtratssitzung vor. Möglich ist aber auch, dass die heutige Abstimmung gar nicht stattfindet.
Einige Parteien sehen wegen der Betriebskosten und des Unterhalts noch Gesprächsbedarf, wollen Zeit gewinnen. Der Bamberger Stadtrat ist uneinig. Für den Erwerb der Arena plädieren im Augenblick nur SPD-Oberbürgermeister Andreas Starke und seine Fraktion von zehn Abgeordneten.
CSU fordert "eine neue Bescheidenheit"
Unterschiedlicher Meinung ist die Mehrheitsfraktion der CSU. Die 15 Stadträte scheinen in zwei Lager gespalten. Zu den Gegnern zählt Fraktionschef Helmut Müller, der erklärte: „Ich bin für ein Ende mit Schrecken. Wir brauchen eine neue Bescheidenheit. Wir haben kein Geld für Kindergärten. Und auch die Schulhäuser können nicht mehr gereinigt werden." Müller ließ aber durchblicken, dass eventuell eine Mehrheit seiner Fraktion sogar für eine Übernahme der Halle durch die Stadt stimmen könnte.
Zu einer Übergangslösung tendieren die Grünen mit ihren sieben Stadträten. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Ursula Sowa: „Keiner von uns will die Halle schließen. Aber die Stadt darf nicht als Lückenbüßer herhalten.“ Werner Haala