Bamberg siegt weiter – aber Fleming schimpft
Leistungsträger des Spitzenreiters überzeugten auch beim 71:62 gegen Frankfurt nicht. „Sie übernehmen leider auf falsche Art und Weise Verantwortung“
BAMBERG Eine alte Weisheit aus dem Reitsport besagt: Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es unbedingt muss. Diesen Spruch scheinen gegenwärtig die Double-Gewinner der Brose Baskets zu beherzigen. Mit einem 71:62 (39:32)-Erfolg über Vizemeister Frankfurt holten sie zwar den vierten Sieg im vierten Spiel und verteidigten die Tabellenführung, doch wie schon drei Tage vorher, beim 75:66 über Bremerhaven, bekleckerte sich der Meister und Pokalsieger nicht mit Ruhm.
Brose: Klasse blitzte selten auf
Die erneut knapp 7000 Zuschauer in der ausverkauften Stechert Arena bekamen zwar eine spannende und abwechslungsreiche Partie geboten, aber die Bamberger ließen die gewohnte Souveränität vermissen und setzten sich nur mit Hängen und Würgen durch. Vor allem das druckvolle und schnelle Mannschaftsspiel, das gefürchtete Markenzeichen aus der vergangenen Meistersaison, blitzte nur selten auf. Stattdessen wurden die Punkte meistens durch individuelle Aktionen erzielt.
Das gefiel natürlich weder Manager Wolfgang Heyder noch Cheftrainer Chris Fleming, der nach der Schluss-Sirene auch Klartext redete: „In der ersten Halbzeit haben wir uns zu viele leichte Fehler erlaubt und damit dem Gegner im Spiel gehalten. Nach der Pause wollten wir im Angriff zu viel und haben die Verteidigung vernachlässigt.“
Zur Brust nahm sich der Erfolgs-Coach besonders seine Leistungsträger Casey Jacobsen, Predrag Suput, Brian Roberts und Anton Gavel, der allerdings mit 19 Punkten den Sieg noch rettete: „Sie übernehmen leider auf falsche Art und Weise Verantwortung und müssen künftig den Ball besser und schneller bewegen.“
Fleming-Kritik an Pleiß
Gelegenheit zur Wiedergutmachung haben die Bamberger bereits am Sonntag in Braunschweig (17 Uhr). Dann kann auch National-Center Tibor Pleiß beweisen, dass sein schwacher Auftritt gegen Frankfurt (zwei Punkte, null Fouls) eine Eintagsfliege war. Das Mäntelchen der Nächstenliebe will jedenfalls Fleming nicht mehr ausbreiten, wenn er sagt: „Pleiß sollte sich nicht mit sich selbst beschäftigen.“ Werner Haala
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