Bamberg: Sekunden-Tod & neuer Ärger
Roms Ex-NBA-Star Smith riss Bamberg aus allen Träumen. Und am Samstag schon wieder Bundesliga: Heyder und Fleming stocksauer über den Spielplan
BAMBERG Den Brose Baskets klebt in der europäischen Königsklasse weiter das Pech an den Händen. Auch gegen Lottomatica Rom verloren sie ohne ihren besten Werfer Predrag Suput (Oberschenkel-Zerrung) in einem dramatischen Basketball-Thriller auf den allerletzter Drücker hauchdünn mit 67:68 (30:31). Noch 1,9 Sekunden vor dem Ende hatten die fränkischen Eurofighter vom Sieg geträumt – nach einem Wahnsinns-Dreier von Brian Roberts zum 67:65.
"Alle warten darauf, dass wir stolpern"
Doch dann zerstörte der 34- jährigen Ex-NBA Profi Charles Smith (Miami Heat, Los Angeles Clippers, San Antonio Spurs, Denver Nuggets) alle Hoffnungen. Aus der Drehung heraus versenkte er mit der Schluss-Sirene einen Glückswurf aus der Ecke. Aber bereits 40 Stunden nach dem „Sekunden-Tod“ gegen Rom können die Bamberger am Samstag in Weißenfels beim Bundesliga-Match gegen den Mitteldeutschen BC (16 Uhr, Sport1 live) Frustbewältigung betreiben.
Im Vorfeld dieser Partie hatte der Bamberger Manager Wolfgang Heyder dem MBC fiese Trickserei vorgeworfen, weil die Ostdeutschen einen Verlegung der Begegnung auf Sonntag abgelehnt hatten, da die Stadthalle angeblich belegt sei. Jetzt stellte sich heraus, die Spielstätte ist frei.
Dies ärgert natürlich auch Cheftrainer Chris Fleming maßlos, der seinen Schützlingen gerne einen Tag mehr Pause gegönnt hätte: „Die Situation ist extrem unglücklich. Alle warten darauf, dass wir jetzt stolpern. Aber wir werden ihnen diesen Gefallen nicht tun. Wir wollen den elften Sieg im elften Spiel.“
"Bamberg spielt mit den besten Basketball in Europa"
Natürlich hatte der US-Amerikaner gestern die bittere Pleite in der stärksten Liga der Welt nach der NBA noch nicht verarbeitet. Dennoch glaubt er felsenfest an das Erreichen des Achtelfinals. Fleming: „Wir haben noch vier Spiele. Ich bin überzeugt, dass wir davon noch drei gewinnen und damit unser Ziel schaffen."
Auch bei Heyder überwiegt trotz aller Enttäuschung die Zuversicht: „Unsere Mannschaft spielt mittlerweile auf einem sehr hohen Niveau und kann selbst mit den besten Teams in Europa mithalten.“
Dennoch war es nur ein schwacher Trost für Fleming & Co., dass sie nach der Partie vom römischen Trainer Matteo Boniciolli mit Lob überhäuft wurden: „Bamberg spielt mit den besten Basketball in Europa. Das fantastische Spiel war eine tolle Show für die Fans.“ Werner Haala