"Bairisch am Lebm hoidn" - Förderverein wird 25
Seit 1989 kämpft der Förderverein Bairische Sprache für den Erhalt und die Akzeptanz des Dialekts in der Gesellschaft. Zeit für eine Bilanz.
München - Mehr Mut zum Bairischen, in der Öffentlichkeit wie in den Familien - dafür setzt sich der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte nun seit 25 Jahren ein. Denn, "nur wer bairisch redt, hoid den Dialekt am Lebm", sagte Vorstand Horst Münzinger am Dienstag in München. "Wir haben den Dialekt nicht gerettet, aber so lange wir tätig waren, ist er auch nicht verschwunden", bilanzierte Münzinger die Vereinstätigkeit seit 1989.
Unter anderem wegen der langjährigen Arbeit des Fördervereins und seiner Landesverbände hat es das Thema "Bairisch" mittlerweile auch auf die Agenda des Bayerischen Kultusministeriums und des Bayerischen Lehrer-und Lehrerinnenverbands (BLLV) geschafft. "Das Vorurteil, Mundart behindere die Sprach- und Lernfähigkeit Heranwachsender, sollte schnellstens abgebaut werden", sagte BLLV-Präsident Klaus Wenzel.
Den größten Erfolg gab es für den Verein 2006. Hier veröffentlichte der Förderverein zusammen mit dem bayerischen Kultusministerium zum ersten Mal für Lehrer ein Handbuch für Bairisch. Mit großem Erfolg: Demnächst soll eine überarbeitete Fassung erscheinen, sagte ein Ministeriumssprecher der Nachrichtenagentur dpa.
Doch der Verein ist nicht ganz ohne Kritiker: "Das gemeinsame Absingen bairischer Lieder, Vortragen von Verserln und Verteilen von Sprachrätseln ist die falsche Medikation gegen die Schwindsucht des Bairischen", sagte Sepp Obermeier. "Unser Weg ist ein anderer", sagte er.
Das ehemalige Fördervereinsmitglied Obermeier war 2011 ausgetreten und hatte den Bund Bairischer Sprache e.V. mit Sitz in Niederbayern gegründet. Der Bund hat sich in den letzten Jahren vor allem mit der Verleihung der Bairischen Sprachwurzel einen Namen gemacht. Der Preis würdigt Personen des öffentlichen Lebens, die sich offen zum Bairischen bekennen, wie Papst Benedikt XVI. oder Regisseur Markus M. Rosenmüller. Fördervereinsvorstand Münziger gibt sich auf die Konkurrenz aus Niederbayern angesprochen diplomatisch: "Solange es dem Dialekt und seinem Erhalt dient, was soll ich dagegen sagen?"
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