Bafin prüft nach Wirecard-Kursbeben Marktmanipulation

Nach dem dramatischen Kurseinbruch der Aktien des Münchner Dax-Neulings Wirecard prüft die Finanzaufsicht Bafin eine mögliche kriminelle Aktion von Spekulanten. "Wir werden den Sachverhalt von gestern daraufhin untersuchen, ob es sich hierbei um eine mögliche Marktmanipulation gehandelt haben könnte", teilte eine Sprecherin der Behörde am Donnerstag in Frankfurt mit.
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Die Firmenzentrale von Wirecard. Foto: Peter Kneffel/Archiv
dpa Die Firmenzentrale von Wirecard. Foto: Peter Kneffel/Archiv

Frankfurt/Main - Nach dem dramatischen Kurseinbruch der Aktien des Münchner Dax-Neulings Wirecard prüft die Finanzaufsicht Bafin eine mögliche kriminelle Aktion von Spekulanten. "Wir werden den Sachverhalt von gestern daraufhin untersuchen, ob es sich hierbei um eine mögliche Marktmanipulation gehandelt haben könnte", teilte eine Sprecherin der Behörde am Donnerstag in Frankfurt mit.

Die Wirecard-Papiere hatten am Mittwoch nach einem negativen Zeitungsbericht zeitweilig über ein Viertel ihres Wertes verloren, am Tagesende stand ein Wertverlust von 13 Prozent. Derartige Kursrutsche sind bei Dax-Unternehmen ungewöhnlich, in solchen Fällen überprüft die Bafin das routinemäßig.

Wirecard hatte im vergangenen Jahr die Commerzbank im Dax-Index der 30 wertvollsten deutschen Unternehmen abgelöst. Das Unternehmen verdient sein Geld mit elektronischen Zahldienstleistungen - Wirecard kooperiert unter anderem mit Apple und Google.

Rätselhafte Kursausschläge gab es in den vergangenen Jahren immer wieder. Auslöser des jüngsten Kursbebens war ein Bericht in der "Financial Times" mit Betrugsvorwürfen gegen einen Wirecard-Mitarbeiter in Südostasien. Wirecard dementierte das scharf und erklärte den Bericht für "substanzlos". Rechtliche Grundlage der Bafin-Prüfung ist die Marktmissbrauchsverordnung, die die Verbreitung von Falschinformationen unter anderem über Medien und Internet verbietet.

Die Aktionärsschutzvereinigung DSW forderte stärkere Gesetze, um kriminellen Spekulanten einen Riegel vorzuschieben: "Wir brauchen eine schärfere Gesetzgebung gegen Marktmanipulation mit dem Ziel, derartige Methoden auch deutlich schärfer zu bestrafen", sagte DSW-Vizepräsidentin Daniela Bergdolt dem Finanzportal "Börse Online".

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