Bär in Bayern gesichtet: Könnte es zum Abschuss kommen?

Der Bär, der vor einigen Tagen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gesichtet wurde, soll wohl ein Männchen sein. Experten sind weiterhin auf der Suche nach DNA-Material des Tiers.
von  AZ/dpa
Das Foto einer Wildtierkamera, das in der Nacht zum 23. Oktober im Landkreis Garmisch-Partenkirchen aufgenommen wurde, zeigt einen Braunbären.
Das Foto einer Wildtierkamera, das in der Nacht zum 23. Oktober im Landkreis Garmisch-Partenkirchen aufgenommen wurde, zeigt einen Braunbären. © Bayerisches Landesamt für Umwelt/dpa

Der Bär, der vor einigen Tagen in Bayern im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gesichtet wurde, soll wohl ein Männchen sein. Experten sind weiterhin auf der Suche nach DNA-Material des Tiers.

Garmisch-Partenkirchen - Die Suche nach DNA-Spuren des im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gesichteten Braunbären dauert an.

Noch immer seien Experten auf der Suche nach Haaren oder Kot, teilte eine Sprecherin des Landesamts für Umwelt (LfU) am Freitag mit. Erst nach einer DNA-Analyse könne man mit Sicherheit eine Aussage über das Geschlecht treffen, sagte die Sprecherin. Das LfU geht davon aus, dass es sich um ein männliches Jungtier handelt: "Das Verhalten des Bärs spricht dafür".

Männliche Bären gingen auf Wanderschaft, um sich fortzupflanzen. "Da dürfte er in Bayern aber keine wirkliche Chance haben", sagte die LfU-Sprecherin. Es sei denkbar, dass der Bär in der Alpenregion überwintert.

13 Jahre nach Bruno: Neuer Bär in Bayern

Eine Wildtierkamera hatte den Bären in der Nacht auf Mittwoch aufgenommen – es ist die erste Sichtung eines Braunbären auf deutschem Boden seit dem Abschuss von Bär Bruno vor 13 Jahren.

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Managementplan für Bären in Bayern

Nach dessen Besuch erstellten Experten einen Manegementplan. Dieser regelt beispielsweise Zuständigkeiten und Ausgleichszahlungen an Bauern, wenn Bären deren Tiere reißen oder Honig stehlen. Der Plan zielt darauf ab, ein konfliktarmes Miteinander von Mensch und Bär zu ermöglichen.

Ein Abschuss des Bären sei nur dann eine Option, wenn alle Mittel scheitern. "Das Entfernen von Bären aus der freien Wildbahn ist Ultima Ratio", heißt es darin. Das ist vor allem dann der Fall, wenn Bären in bewohnte Gebäude eindringen, Menschen in Sichtweite folgen, schwer verletzen oder töten. 

Könnte der Bär in Bayern Probleme machen?

Aktuell zeigt sich der Bär sehr scheu. Das könne sich allerdings ändern, wenn er etwa durch Essensabfälle angelockt wird und lernt, dass es in der Nähe von Menschen Nahrung zu holen gibt. Das Bayerische Landesamt für Umwelt warnt daher strikt davor, Essensreste wegzuwerfen oder den Bären gar zu füttern. 

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