Bader haut Mintal raus

NÜRNBERG - Club-Manager hatte Schiri Gräf besänftigt. Statt sechs nur drei Spiele Sperre für den Rot-Sünder. Marek einsichtig: "So etwas darf einfach nicht passieren." Eine neue Chance für Ioannis Masmanidis im Nürnberger Mittelfeld.
Sein Blackout war unentschuldbar. Doch Marek Mintal hatte Glück im Unglück! Der 31-Jährige kam für seine klare Tätlichkeit an St. Paulis Rouwen Hennings glimpflich davon: Das DFB-Sportgericht verknackte den slowakischen Nationalspieler gestern zu drei Spielen Sperre. Mintal fehlt also gegen den FSV Frankfurt (Freitag, 18 Uhr), in Ingolstadt (16. November) und letztmals im Derby gegen Greuther Fürth (23. November). Dass der Mittelfeldspieler vergleichsweise milde bestraft wurde, hat er Martin Bader zu verdanken.
Mintal: "So etwas darf nicht passieren"
Der Manager hatte nach dem Spiel mit Schiri Manuel Gräfe die TV-Bilder angeguckt und besänftigend auf den Berliner Unparteiischen eingewirkt. Bader: „Ursprünglich hatte Gräfe wohl etwas anderes im Bericht festhalten wollen. Aber anhand der TV-Bilder hat man eine Provokation des Hamburger Spielers gesehen. Tätlichkeit nach Provokation ergibt drei Spiele – ansonsten wären sechs Spiele fällig gewesen.“ Und tatsächlich: Vor dem Tritt im Strafraum hatte Kiez-Kicker Hennings Marek mit einem Rempler provoziert. Mintal zu seiner ersten Roten Karte im Club-Trikot: „Es war mein Fehler. So etwas darf einfach nicht passieren, aber es ist passiert.“ Mintals Berater Peter Hammer hatte auf eine Sperre von zwei Spielen gehofft – „weil der Marek ja Ersttäter ist“.
Daniel Gygax verletzt, Mintal gesperrt – das ist die Bewährungschance für Ioannis Masmanidis. Er wird von Beginn an gegen den FSV Frankfurt (Freitag, 18 Uhr, easyCredit-Stadion) wohl spielen. Der 25-Jährige sorgte bei seinem 26-Minuten-Einsatz auf St. Pauli für Schwung, hatte bei einem Lattenkracher Pech (85.). Kreativität und Ideen im Mittelfeld sind denn auch Freitag gefragt. „Ioannis ist eine Option“, hielt sich Trainer Michael Oenning noch bedeckt. Gegen den FSV kann der 25-Jährige aber seine maue Bilanz aufbessern. Sieben Teilzeiteinsätze in der Zweiten Liga, 218 Minuten reine Ball- und Laufarbeit. Im Schnitt war „Masma“ nur 31 Minuten pro Spiel unterwegs. Dafür kann er aber eine erstaunliche Quote vorweisen: Zwei Torvorlagen, zwei Gelbe Karten.
Ioannis muss mit seinen Leistungen selbstkritisch umgehen
Bader: „Wir haben auf der linken Seite und im offensiven Mittelfeld ein Vakuum. Das kann er füllen, zumindest auf dem Papier. Aber sein Auftritt in Hamburg war ordentlich.“ Und: „Ioannis muss sich richtig einordnen und mit seinen Leistungen selbstkritisch umgehen.“ Was nicht so einfach ist, bei einem Fünftel von 990 möglichen Einsatzminuten in den elf Punktspielen. 32.000 Fans werden am Freitag bei „Masma“ & Co. genau hinschauen. Matthias Hertlein