Babyleichen: Waren es Zwillinge?
Ein Baggerfahrer findet in Bad Alexandersbad zwei tote Neugeborene. Wer sie begraben hat, ist unklar. Eine Bewohnerin ist schockiert. Sie saß jahrelang über der Stelle.
Bad Alexandersbad - Von einem Loch kann man kaum sprechen: Der Bagger hat nur etwa 30 Zentimeter tief gegraben. Und doch erinnert die Stelle im Vorgarten des Mehrfamilienhauses in Bad Alexandersbad (Kreis Wunsiedel) an ein tiefes Grab.
Der Besitzer des Hauses wollte an dieser Stelle eigentlich eine neue Autogarage bauen. Dabei fand er am Mittwochabend zwei Leichen – von Neugeborenen.
Laut einer Bewohnerin des Hauses in der Markgrafstraße lagen die zwei Babyleichen aber nicht in der flachen Baugrube, sondern wurden erst später gefunden: „Die haben den ganzen Dreck nach Sichersreuth geschafft und dort klein gemacht und dann haben sie sie gefunden“, sagt sie der AZ. Im Ortsteil Sichersreuth wohnt der Besitzer des Sechs-Parteien-Hauses.
Die Staatsanwaltschaft Hof will das nicht kommentieren. Die toten Kinder seien am Donnerstag obduziert worden, sagte Oberstaatsanwalt Reiner Laib. Das Ergebnis liege noch nicht vor. Ob die Leichen beieinander lagen, sagte er nicht. Wie lange die Kinder unter der Erde lagen und wie sie zu Tode gekommen sein könnten, wollte Laib ebenfalls nicht sagen – aus „ermittlungstaktischen Gründen“. Gerüchte, es handle sich um Zwillinge, kommentierte er nicht.
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Wie die Kinderleichen überhaupt in den Vorgarten kamen, ist den Bewohnern ein Rätsel. Anneliese F. wohnt seit 26 Jahren im Haus und kann es sich einfach nicht erklären. „Wir sind alle schockiert“, sagt sie der AZ. „Kein Mensch kann verstehen, dass es so was gibt. Niemand kann das glauben“ Sie selbst sei oft an der Stelle gesessen, „da waren meine Gartenstühle und mein Tisch“.
Der Vorgarten sei an dieser Stelle nur zweimal umgegraben worden, sagt Anneliese F. Einmal vor „etwa zehn Jahren, als sie eine Gasleitung verlegt haben“. Das zweite Mal war es im vergangenen Jahr – für eine Biogas-Leitung.
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