Baby vom Freund gequält – was wusste die Mutter?
Nach der Verurteilung von Pjotr. K. (19) ermittelt die Justiz jetzt gegen die Telefonistin (23): unterlassene Hilfeleistung!
NÜRNBERG Er hat ihre 13 Monate alte Tochter misshandelt, gefesselt und missbraucht. Pjotr. K. (19) wurde deshalb kürzlich am Nürnberger Jugendschöffengericht zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Jetzt wird auch gegen die Mutter des Babys ermittelt! Das bestätigte gestern Justizpressesprecher Thomas Koch. Der Vorwurf: Misshandlung von Schutzbefohlenen – durch unterlassene Hilfeleistung...
"Meine Tochter kann nicht alleine sein“, stellte die Oma fest
Anna B. (23, Name geändert), Tochter aus gutem Haus, saß mit neuem Freund im Saal, als ihr Ex-Liebhaber Pjotr verurteilt wurde. Doch Richterin Gabriele Gemählich las auch ihr die Leviten: „Als Mutter des Kindes haben Sie total versagt. Sie hätten durch ihr Eingreifen die Übergriffe verhindern können und die Verletzungen sehen müssen.“ Denn als endlich der Notarzt gerufen wurde, hatte das Baby nicht nur einen wund geschlagenen Po und Risswunden an den Genitalien – sondern auch zahlreiche blaue Flecke am ganzen Körper.
Doch Anna B. hatte beim Wickeln nie Verletzungen an ihrem Baby bemerkt. Die Telefonistin hatte das Kind dem Arbeitslosen Pjotr K. überlassen, während sie jobbte. Er fühlte sich allein gelassen, war eifersüchtig und quälte die Kleine, „um die Mutter zu bestrafen“, so die Richterin. Die war von ihm schwanger. Das Kind kam zu einer Pflegefamilie, die misshandelte Tochter wächst bei der Oma auf – ihre Mutter kümmert sich nicht um sie. „Meine Tochter kann nicht alleine sein“, stellte die Oma fest. „Sie sucht sich stets Männer aus, die jünger sind als sie und Kappen tragen.“ cis
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